Bocholt hat Zukunft: Mit 200.000 Euro in Runde zwei des Wettbewerbs

Bocholt. Bocholt hat den Sprung in die zweite Runde des bundesweiten Wettbewerbs „Zukunftsstadt“ geschafft. Die 74.000-Einwohner-Kommune ist eine von 20 Städten, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden, um zukunftsweisende Ideen und Projekte für Kommunen voranzubringen. Mitbeteiligt an Konzeption und Planung war das Europäische Netzwerk der Akademien des Sports mit ihrem Servicestellenleiter Reinhardt te Uhle.

Keine Angst vor der Zukunft: junge Menschen vor der Veranstaltung im Textilwerk. Fotos: Horst Andresen

Keine Angst vor der Zukunft: junge Menschen vor der Veranstaltung im Textilwerk. Fotos: Horst Andresen

Eine Jury aus Experten hat 20 Kommunen ausgewählt, um mit Bürgern und Wissenschaft Ideen für eine lebenswerte und nachhaltige Stadt weiterzuentwickeln. Sie nehmen an der zweiten Phase des Wettbewerbs „Zukunftsstadt“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung teil und sind damit einen Schritt weiter, ihre Konzepte vor Ort zu verwirklichen:  aus der Ideensammlung in der ersten Phase konkretere Pläne zu entwickeln.

Ministerin Wanka fordert „Kreativität und Elan“

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka beglückwünschte die Teilnehmer: „Schon in seiner ersten Phase hat der Wettbewerb Zukunftsstadt viele Impulse für Veränderungen gesetzt. In 51 Kommunen wurden seit 2015 viele gute Ideen geboren: Beispielsweise wie Verkehrswege in Parkanlagen und Gemeinschaftsorte umgewandelt werden könnten, es sind neue Nachbarschaftskonzepte und Ideen für ein lebendigeres Stadtleben entstanden oder  Gebäudekonzepte, die aus Abwasser klimafreundliche Energie gewinnen. Mit unserem Wettbewerb bringen wir die kreativen Ideen aus der Forschung mit den lokalen Bedürfnissen in den Städten zusammen.  Die Wissenschaft verschafft den Menschen enorme Chancen, ihre Ideen für ein gutes Leben in den Städten zu verwirklichen. Ich bin mir sicher, dass die Städte, die sich nun für die zweite Runde qualifiziert haben, diesen Weg mit viel Elan und Kreativität weiter verfolgen werden.“

Schüler begleiten das Projekt.

Schüler begleiten das Projekt.

Realisierung der Pläne im Jahr 2018

Die überzeugendsten Visionen werden in der aktuellen zweiten Phase des Wettbewerbs zu Plänen ausgearbeitet, die ab 2018 realisiert werden können. Die Kommunen erhalten dafür jeweils bis zu 200.000 Euro.

Gemeinsam mit Bürgern, Vereinen, Schulen und Institutionen arbeitet in Bocholt eine Strategiegruppe seit über einem Jahr an einer Zukunftsvision unter dem Titel „Atmendes Bocholt 2030+“. In Workshops, Umfragen und Schulprojekten wurden seither viele Ideen gesammelt und diskutiert, etwa über neue Formen von Bürgerbeteiligung, über die wirtschaftliche und internationale Ausrichtung der Stadt, über die Stellung als Studentenstadt oder über neue Mobilitäts- und Wohnkonzepte. Schüler des Josefgymnasiums, des Mariengymnasiums und der Diepenbrock-Grundschule machten sich kreative Gedanken über ein neuartiges Jugendhaus sowie die Schule der Zukunft.

Ein Strandbad mitten in der City – warum nicht? Ein Vorschlag von vielen für ein zukunftsträchtiges Bocholt, das sich gegen 51 Konkurrenten durchsetzte. 20 Städte kommen in die zweite Förderphase, acht verbleiben in der dritten, die mit hohen Fördersummen ausgestattet sein wird.

Ein Strandbad mitten in der City – warum nicht? Ein Vorschlag von vielen für ein zukunftsträchtiges Bocholt, das sich gegen 51 Konkurrenten durchsetzte. 20 Städte kommen in die zweite Förderphase, acht verbleiben in der dritten, die mit hohen Fördersummen ausgestattet sein wird.

Triphaus: „Titel Zukunftsstadt ist Privileg und Verpflichtung zugleich“

In Bocholt leitet Kämmerer und Sozialdezernent Ludger Triphaus die Strategiegruppe „Zukunftsstadt“: „Es freut uns sehr, dass es durch die intensive und konstruktive Kooperation zwischen vielen Beteiligten gelungen ist, in die zweite Phase zu kommen. Bocholt weiterhin als Zukunftsstadt bezeichnen zu dürfen, ist zugleich ein Privileg und eine Verpflichtung, die durch innovative Gedanken und Maßnahmen bestätigt werden muss. Durch die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis will Bocholt zu neuen Formen der Bürgerbeteiligung kommen.“ Und Augenzwinkernd fügt er hinzu: „Dass ausgerechnet der Kämmerer als biologisch Ältester der Verwaltungsspitze Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit der Stadt hat, möge Ansporn für ältere Bürger sein, sich für die Zukunft Bocholts zu engagieren.“

Hintergrund zum Wettbewerb „Zukunftsstadt“

Der Wettbewerb „Zukunftsstadt“ ist eine Aktivität der ressortübergreifenden Innovationsplattform Zukunftsstadt der Bundesregierung. Partner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund und der Deutsche Landkreistag (www.wettbewerb-zukunftsstadt.de). Gemeinsam mit Bürgern werden Visionen und Konzepte für die Stadt von Morgen entworfen. Besonders gute Konzepte werden vom Bund finanziell gefördert. Bocholts Teilnahme steht unter dem Titel „Atmendes Bocholt 2030+“. Der Wettbewerb besteht insgesamt aus drei Phasen. Von 50 Städten haben 20 den Sprung in die zweite Förderphase geschafft.

• Mehr Informationen über das Bocholter Konzept unter www.zukunftsstadt-bocholt.de.

Lokale Förderer und Unterstützer: Unterstützer der Stadt Bocholt sind das Bocholter-Borkener Volksblatt, die Deutsche Sporthochschule Köln, das Deutsche Institut für Urbanistik (DifU), die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt (EWIBO), das Institut für Innovationsforschung und Management (ifi) und die Westfälische Hochschule. (mid)