Alarmierende Eurobarometer-Studie: 59 Prozent der EU-Bürger treiben nie oder selten Sport
Eupen. Eine Eurobarometer-Umfrage zeigt, in welchen Mitgliedstaaten die EU-Bürger sportlich und körperlich am aktivsten sind. Sie gibt Aufschluss über soziodemografische Ergebnisse und den Kontext, in dem sich Menschen körperlich oder sportlich betätigen – fast 60 Prozent tun das „nie oder selten“.
Die Eurobarometer-Umfrage aus dem Jahr 2014 folgte auf gleiche Studien, die 2002 und 2009 durchgeführt wurden. Die Studie erfolgte zwischen dem 23. November und 2. Dezember 2013 in 28 Mitgliedsstaaten. Insgesamt 27.919 Personen aus verschiedenen sozialen und demografischen Gruppen wurden zuhause und in ihrer Muttersprache interviewt. In Belgien nahmen 1.077 Personen teil, berichtet die Deutschsprachige Gemeinschaft (DG) Belgiens mit Sitz in Eupen. Die DG ist über den Eurosportpool auch Mitglied in diesem Netzwerk.
Die Infographiken (rechts, als pdf-Download) illustrieren:
- wie sportlich aktiv Europäer sind,
- wo Europäer sportlich aktiv sind,
- warum Europäer sportlich aktiv sind,
- den wirtschaftlichen Wert des Sports in der EU.
Die Haupterkenntnisse aus der Studie:
- 41 Prozent der Europäer betätigen sich mindestens einmal in der Woche sportlich, während 59 Prozent der EU-Bürger dies nie oder selten tun.
- Allgemein kann man sagen, dass sich Männer sportlich mehr engagieren als Frauen. Dieser Unterschied ist vor allem in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen besonders groß. Die Summe der sportlichen Betätigung fällt mit dem Alter immer stärker ab.
- Allgemein stellt die Studie auch fest, dass die Bürger im Norden Europas aktiver sind als die Bürger im Süden.
- An einem normalen Tag sitzen zwei Drittel (69 Prozent) der Bevölkerung 2,5 bis 8,5 Stunden.
- Sport und physische Aktivität wird an vielen verschiedenen Orten durchgeführt. Am meisten werden genannt: Parks und Außenbereiche (40 Prozent), Zuhause (36 Prozent) oder am Tag zwischen Zuhause und der Schule, dem Arbeitsplatz oder dem Geschäft (25 Prozent).
- Der meistgenannte Grund, sich sportlich oder physisch zu betätigen, ist übrigens die Gesundheit (62 Prozent). Andere genannte Gründe sind die Verbesserung der Fitness (40 Prozent), Entspannung (36 Prozent) und Spaß haben (30 Prozent). Diese Zahlen haben sich seit 2009 nicht wesentlich verändert.
- Zeitmangel wird als Hauptgrund angegeben, auf regelmäßige sportliche Betätigung zu verzichten (42 Prozent). Andere Faktoren, die genannt wurden, sind: mangelnde Motivation oder Interesse (20 Prozent), eine Behinderung oder Krankheit (13 Prozent) oder dass es zu teuer ist (10 Prozent). Im Jahr 2009 wurde der Faktor des “Zeitmangels” von 45 Prozent der Befragten benannt.
- Dreiviertel der Befragten (76 Prozent) sagen, dass in ihrer lokalen Umgebung genügend Möglichkeit bestehen, physisch aktiv zu sein.
Die vollständige Studie in englischer Sprache:
Special_Eurobarometer412
SPORT AND PHYSICAL ACTIVITY / SUMMARY
Fieldwork: November – December 2013, Publication: March 2014