International aufstellen: Bocholt knüpft Kontakte nach Kolumbien – nicht nur im Sport

Bocholt. Was hat Bocholt mit Südamerika zu tun? Vielleicht demnächst eine ganze Menge: Die 76 000-Einwohnerstadt im Westmünsterland hat jüngst Kontakte geknüpft nach Yumbo (114 000 Einwohner) im Nordwesten Kolumbiens, gelegen in der Region Valle del Cauca. Bürgermeister Peter Nebelo begrüßte eine zwölfköpfige Delegation unter Führung des Bürgermeisters Fernando David Cardenas im Rathaus.

Yumbo ist eine wachsende Industriestadt mit 2000 Unternehmen. Die Anforderungen an die Stadt steigen auf allen Gebieten: Wirtschaft, Stadtplanung, Verkehr, Schule, Bildung, Freizeit, Sport, Medizin. Pläne für den Ausbau der Stadt gibt es bereits. Dreistellige Millionenbeträge etwa fließen in zwei neue Industriegebiete, eine neue Autobahn wird die Verkehrswege in der Region verkürzen.

Gruppenbild der kolumbianischen Delegation mit den Gastgebern aus Bocholt: Sie unterzeichneten eine Absichtserklärung zu kooperieren. Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Gruppenbild der kolumbianischen Delegation mit den Gastgebern aus Bocholt: Sie unterzeichneten eine Absichtserklärung zu kooperieren. Foto oben: Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo (rechts) und Yumbos Bürgermeister Fernando David Cardenas tauschen Geschenke aus. Fotos: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Von Bocholt lernen
„Um das Leben der Menschen in Yumbo zu verbessern, möchten wir gerne von Bocholts Erfahrungen lernen, da die Entwicklung hier weiter ist als bei uns“, sagte Bürgermeister Cardenas während des Empfangs. Und so schauten sich die südamerikanischen Gäste Bocholt und die Region aus unterschiedlichen Perspektiven an: Sie besichtigten Firmen, sprachen mit Unternehmern und Wirtschaftsfachleuten, besuchten Schulen und den Hochschulcampus, interessierten sich für Verkehrs- und Stadtplanung, ließen sich deutsche Verwaltungsstrukturen erklären und schauten sich Sport-, Freizeit- und Kulturangebote an.

Bocholt international aufstellen
Beziehungen knüpfen, Erfahrungen austauschen und Geschäftsbeziehungen anbandeln, darum geht’s auch für Bocholt. „Ein strategisches Handlungsfeld der Stadt ist es, Bocholt international immer besser zu vernetzen. Der Kontakt zur Stadt Yumbo eröffnet uns Möglichkeiten und Chancen in vielen Lebensbereichen“, sagt Bocholts Dezernent und Kämmerer Ludger Triphaus. Der Kontakt zwischen den Städten wurde über die Deutsche Sporthochschule Köln gelegt.

Bocholt und Yumbo – geht da künftig was? 
Eine deutsch-kolumbianische Zusammenarbeit wurde am 6. August 2015 im Bocholter Rathaus offiziell besiegelt. Bürgermeister Peter Nebelo und sein südamerikanischer Amtskollege Fernando David Cardenas aus Yumbo unterschrieben eine Absichtserklärung. Darin vereinbaren die Städte eine Zusammenarbeit bei den Themen Wirtschaft, Schule und Bildung, Stadtentwicklung, Städtebau und Sport. Die Vereinbarung dient somit als Grundlage für künftige Austauschprogramme.

Bocholt freut sich über den neuen Kontakt. Die Stadt will das Netz ihrer internationalen Beziehungen vergrößern. „Der Kontakt zur Stadt Yumbo stärkt diese Strategie und eröffnet neue Möglichkeiten und Chancen für Bocholts Wirtschaft, Wissenschaft, Schulen, Vereine und Verwaltung“, sagt Bocholts Dezernent Ludger Triphaus.

Die Betreuung der kolumbianischen Gruppe lag weitestgehend in den Händen von Reinhardt te Uhle, Netzwerk-Servicestelle und Leiter der Europäischen Akademie des Sports (eads).

(pid/and)