„Europa hautnah ‘16“ der Führungs-Akademie: Blick hinter die Kulissen europäischer Sportpolitik

Köln. Der Sport als wichtiger Bestandteil der Gesellschaft wird seit 2014 erstmals mit einem eigenen Sportkapitel im Förderprogramm Erasmus+ der Europäischen Union erwähnt. Somit können in der aktuellen Förderperiode gezielt grenzüberschreitende Sportprojekte gefördert werden. Das Seminar „Europa hautnah“, das mittlerweile bereits seit 13 Jahren von der Führungs-Akademie mit Sitz in Köln in Kooperation mit dem EOC EU-Büro angeboten wird, vermittelte Vereinen und Verbänden eine Übersicht der Fördermöglichkeiten der EU zur Finanzierung eigener Projekte und ermöglichte einen Blick hinter die Kulissen der europäischen Sportpolitik. 

Während zwei Tagen tauschten sich nach Angaben der Führungs-Akademie die 18 Teilnehmer(innen) mit Expert(inn)en aus Sport und Politik aus und entwickelten gemeinsam erste Projektideen. 

erasmusplus-logoBegleitet wurde das Seminar auch in diesem Jahr von Felix Schäfer, Referent des DOSB im EOC EU Büro, der neben einer Vorstellung der unterschiedlichen Fördermaßnahmen auch beratend zur Seite stand, wenn es um die konkrete Ausgestaltung eigener Projektideen und die Zuordnung zu den entsprechenden Förderprogrammen ging. Unterstützt wurde er dabei von Dr. Karen Petry, stellvertretende Leiterin des Instituts für Europäische Sportentwicklung und Freizeitforschung an der Deutschen Sporthochschule, die von ihren Erfahrungen in der Antragsstellung und der Bewertung von Förderanträgen berichtete.

Fördermöglichkeiten im Rahmen der EU-Strukturfonds stellte Volkmar Ritter, EU-Fördermittelbeauftragter im Deutschen Karateverband, dar. Anhand von Entscheidungshilfen und Checklisten beleuchtete er die konkrete Umsetzung von geförderten Projekten. Dabei widmete er sich besonders auch den administrativen Hürden bei der Antragsstellung und versorgte die Teilnehmer(innen) mit hilfreichen Tipps.

Der zweite Seminartag widmete sich dem direkten Austausch der Seminarteilnehmenden mit wichtigen Entscheidungsträger(inne)n in Brüssel. Angeregt diskutiert wurde hier mit Vertretern des EOC EU-Büros, der Europäischen Kommission sowie der Landesvertretung Berlin.

Ob die Fördermittel der EU von den Vereinen und Verbänden nun tatsächlich ausgeschöpft werden, bleibt abzuwarten. Ein Großteil der Teilnehmer(innen) zeigte sich jedenfalls motiviert, das große Thema „EU-Sportförderung“ aktiv in die Tat umzusetzen. (RE)

4. März Start in Trier: Die Zukunft des Sports – drei Foren in Rheinland-Pfalz

Trier. Der Landessportbund Rheinland-Pfalz lädt in Kooperation mit dem Städtetag, dem Gemeinde- und Städtebund und dem Landkreistag Rheinland-Pfalz sowie dem Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) zum Forum „Sportentwicklung und Sportverhalten in einer europäischen Perspektive“ ein. Es geht um Gemeinsamkeiten, Unterschiede, Perspektiven, heißt es in einer Mitteilung. Ausrichter des Forums ist am Freitag, 4. März, 10 bis 14 Uhr, die Europäische Akademie des Rheinland-Pfälzischen Sports, Herzogenbuscher Straße 56 in Trier.

Sportentwicklung_Flyer1Sporttrends, Sportentwicklung und die Sportstätten der Zukunft beschäftigen auch die europäischen Nachbarn. Doch zeigen unsere Nachbarn ein ähnliches Sport- und Freizeitverhalten wie wir? Wie betreiben andere Länder und Regionen in Europa Sport- und Sportstättenentwicklung? Was können wir von unseren Nachbarn lernen? Gibt es Gemeinsamkeiten in Regionen gleicher Struktur? Welche Perspektiven bieten grenzüberschreitende Sportstätten?

Auf diese Fragen will das Forum Antworten aus erster Hand geben. In einer europäischen Perspektive werden Studienergebnisse des Instituts für Sportstättenentwicklung (ISE) aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens präsentiert und für den rheinland-pfälzischen Sport nutzbar gemacht.

Anmeldungen:
h.petry@lsb-rlp.de
Telefon 06131 / 2814-155

Einladung Forum Trier
Flyer „Die Zukunft des Sports“

 

In Trier wird Forum 1 veranstaltet. Zwei weitere folgen im Juli und November:

  • Forum 2, Freitag, 1. Juli, 10 bis 14 Uhr, Sportbund Rheinland, Koblenz: „Nachhaltige Sport und Sportstättenentwicklung bei knappen Kassen“, Vermittlung und Dialog zwischen Sportverein und Kommune;
  • Forum 3, Samstag, 19. November, 10 bis 16.30 Uhr, Sportbund Pfalz, Kaiserslautern: „Demografische Entwicklungen und Sportnachfrage“, aktuelle Lage und Zukunftsszenarien.

Netzwerkpartner ESAB in neuem Gewand

Potsdam. Die Europäische Sportakademie Land Brandenburg (ESAB) geht mit der Zeit und hat im Internet ein neues Gewand. Sie präsentiert sich mit ihren Bildungseinrichtungen – der Fachhochschule für Sport und Management, der Beruflichen Schule für Sport und Soziales Lindow sowie der Beruflichen Schule für Sport und Gesundheit Potsdam – im frischen, neuen Design. Die ESAB mit Sitz in Potsdam ist seit Jahren Partner des Europäischen Netzwerks der Akademien des Sports.

Viel Kleinarbeit: Die ESAB aus Potsdam präsentiert sich mit neuem Internet-Gesicht. Fotos: esab

Viel Kleinarbeit: Die ESAB aus Potsdam präsentiert sich mit neuem Internet-Gesicht. Fotos: esab

Die neue Internetpräsenz der ESAB stellt sich dem Zeiten- und Weltenwandel mit einer neuen, frisch aufgearbeiteten Internetseite. Dabei ist eines alt geblieben: die Adresse www.esab-brandenburg.de. Der Inhalt kommt im neuen Outfit: in neuer Struktur, neuem Design, daher, mit neuen Funktionen und mit einer neuen Handhabbarkeit. Frischer, moderner, dynamischer und leichter als bisher. Egal ob in den Bereichen der Lizenzen und Zertifikate mit den DOSB-Übungsleiter-Lizenzen oder Trainer-Ausbildungen oder mit den Bildungseinrichtungen: Die ESAB möchte sich als Dach all dessen präsentieren.

Gewinnspiel

Die ESAB bittet um Nutzer-Meinungen. Die ersten zehn Einsender erhalten einen Preis. E-Mail: gewinnspiel@esab-brandenburg.de.esab-Kopflogo

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Vereinsarbeit attraktiv machen: „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“

Bocholt. Wie kann die Vereinsführung zukunftsfähig aufgestellt werden? Wie können Klubs wirkungsvoll auf den Generationenwechsel reagieren? Mehr als 40 Mitglieder von Vereinsvorständen wollten neue Ideen und Inspirationen kennenlernen. Sie folgten einer Einladung der Stadt Bocholt zum Workshop Personalentwicklung für Vereinsvorstände.

Moderator Heinz Janning (option BE, Bremen) verstand es bestens, die bunt gemischte Riege aus Vereinsvorständen in Bocholt nicht nur zu informieren und zu unterhalten, sondern auch, diese zum Mitmachen zu bewegen.

Wie kann Arbeit in Vereinsvorständen attraktiver gemacht werden? In Bocholt geht es beim Projekt "Engagement braucht Leadership" um Eingemachtes. Fotos: Bruno Wansing/Stadt Bocholt

Wie kann Arbeit in Vereinsvorständen attraktiver gemacht werden? In Bocholt geht es beim Projekt „Engagement braucht Leadership“ um Eingemachtes. Fotos: Bruno Wansing/Stadt Bocholt

In Bremen heißt es: Das geht nicht. In Bocholt: Das geht doch

Mit zwei Karikaturen von Uli Stein und GUNGA, die er verteilte, forderte er zu einem Perspektivwechsel auf. Es gehe nicht um die eigenen Sichtweise, sondern um die des Ehrenamtlichen, der als Mitarbeiter zu gewinnen sei. Jannina: „In Bremen habe ich oft gehört, das geht nicht“, sagte Janning und bekam sofort einen Widerruf: „In Bocholt geht das doch.“

Köder, Fisch und Angler

„Ich habe es schmerzhaft selber erlebt, wie es aussehen kann, wenn man Dinge nur von seiner eigenen Warte anschaut“, berichtete Janning, „ich habe mal einen Flyer erstellt, von dem ich selber begeistert war. Was an Resonanz dabei herausgekommen ist, können Sie sich vorstellen.“ Sei man so verstrickt in seine eigene Welt sei, sehe man die andere wichtige Seite nicht. „Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“, zitierte Janning, „und genau das ist es, was sich Vereinsvorstände deutlich machen müssen, wenn es um Ehrenamt und Nachwuchsgewinnung geht.“

Wofür interessiert sich ein potenzieller Freiwilliger? Was erwartet er? Was braucht er, um sich bei uns zu engagieren? Was können wir ihm anbieten, damit er sich auch bei uns engagiert?

Sich diese Fragen erst einmal zu stellen und dann die Antworten darauf zu finden, das sei schon ein großer Perspektivenwechsel vom „alten“ Ehrenamt zum „neuen“, wie es heute aktuell laufe.

"Willst du einen Menschen verstehen, gehe eine Zeitlang in Mokassins…", wird auf dem Foto eine "Weisheit von Indianern" beschrieben.

„Willst du einen Menschen verstehen, gehe eine Zeitlang in Mokassins…“, wird auf dem Foto eine „Weisheit von Indianern“ beschrieben.

Parallelen zur Berufswelt

Der Moderator zog auch Parallelen zur Berufswelt. Aus dem Buch „Die Kunst, gute Mitarbeiter zu halten“ von Kayer und Evans präsentierte der Bremer einige Auszüge, um diskutieren zu lassen, welche Aspekte im Ehrenamt Anwendung finden können. Die Themen „Wertschätzung“, „Respekt“, „Spaß am Ehrenamt“, „Spielraum lassen“, „Leidenschaft“, „Runter vom Gas, nicht alles sofort“ wurden als wichtig eingestuft.

Jannina: „Mir sagte mal ein Feuerwehrmann, dass er innerhalb 40 Dienstjahren bei der Freiwilligen Feuerwehr nur ein einziges Mal ein Dankeschön für seine Arbeit erhalten habe – nach einem Einsatz, als er einer Frau das Leben gerettet hatte.“ Die Wertschätzung des Ehrenamtes sei heute jedoch höher, „die Anerkennung für ehrenamtliche Arbeit in der Gesellschaft ist da“, war sich Janning sicher. Insgesamt brachte Janning die Teilnehmer mit neuen Ideen und Beispielen, auch aus dem benachbarten Holland, ins Staunen und regte zum Umdenken an.

„Engagement braucht Leadership“

Der Workshop gehört zum Programm „Engagement braucht Leadership“ der Robert Bosch-Stifung, an welchem sich die Ehrenamtsförderung der Stadt Bocholt als einer von 26 Standorten in ganz Deutschlang beteiligt. Das Programm läuft bereits seit Frühjahr 2015 und dauert bis Juli 2016. Fünf weitere Workshops sind in Planung.

Die nächsten Workshops finden am 18. Februar 2016 (Gesprächsführung und Kommunikation im Vorstand) und am 17. März 2016 (Personalentwicklung für Vereinsvorstände, Teil III) statt.

Informationen zum Freiwilligen-Projekt erteilt Rainer Howestädt von der Stadt Bocholt, Telefon 02871 / 953-503, ehrenamt@mail.bocholt.de
www.bocholt.de

© Bruno Wansing/Stadt Bocholt

Akademieforum Hannover am 24. Februar: „Crowdfunding, Stiftungen und Co.“

Hannover. Sportvereine und Sportverbände kommen bei ihrem Engagement immer häufiger an ihre finanziellen Grenzen. Was tun, wenn sie an ihrer Idee festhalten wollen, auch wenn die klassischen Förderer bereits abgesagt haben? Das Akademie-Forum Organisationsentwicklung der Akademie des Sports im LandesSportBund Niedersachsen „Crowdfunding, Stiftungen und Co. – Für Ideen, die groß werden wollen!“ stellt am 24. Februar alternative Finanzierungsformen neben dem Sponsoring oder Mäzenatentum in den Mittelpunkt.

hannover-crowdfundingDie Anmeldung erfolgt über das BildungSportal des LSB Niedersachsen, teilt die Akademie des Sports im LandesSportBund Niedersachsen e. V. mit.

Es werden alternative Formen der Finanzierung abseits des Sponsoring und Mäzenatentums nähergebracht. Den Anfang macht Prof. Dr. Ronald Wadsack (Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften), der alternative Finanzierungsformen allgemein vorstellen wird.

Anschließend wirft Dr. Sønke Burmeister (Geschäftsführer Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung) einen genaueren Blick auf Stiftungen im Sport. Marthe-Victoria Lorenz (Geschäftsführerin fairplaid.org) gewährt einen Einblick in die Welt des Crowdfunding im Sport. Den Abschluss macht Jan Diringer (Trainer 1. Damen HV Lüneburg) mit einem Bericht zu dem erfolgreichen Crowdfunding-Projekt des HV Lüneburg im Sommer 2015.

An Beratungstischen können von den Referenten sowie von Anja Wolfgram-Funke (Vorsitzende MTV Salzgitter) und Olaf Jähner (Geschäftsführer Niedersächsische Kinderturnstiftung) weitere Fragen zum Thema gestellt und Informationen eingeholt werden.
Moderiert wird das Akademie-Forum Organisationsentwicklung von Hermann Grams (beraten, begleiten, bewegen).

Programm und Referenten

Gesund aufwachsen: „Gesundheitsförderung ist eine dauerhafte Querschnittsaufgabe“

Gelsenkirchen. Ein neues, zunächst bis 2018 geplantes Forschungsprojekt soll Kinder an die Hand nehmen: „Vernetzte kommunale Gesundheitsförderung für Kinder“ will früh bewirken, dass sie erst gar nicht dick werden. In „Gesund aufwachsen“ sollen kommunale Hilfsangebote gebündelt und „gut aufeinander abgestimmt werden“. Das geschehe bisher nicht immer, sagte NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) im Rahmen der Auftaktveranstaltung im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen: „Den Grundstein für ein gesundes Leben legen wir bei unseren Kindern. Und Gesundheitsförderung beginnt nicht nur früh – sie ist eine dauerhafte Querschnittsaufgabe.“

Es gebe zahlreiche kommunale Präventionsketten, die eine bessere Verzahnung von gesundheitlichen, sozialen und schulischen Angeboten sichern sollten, sagte die Ministerin. Doch es müsse gefragt werden, „wie gut sind die Angebote zur Förderung der Kindergesundheit in der Praxis?“ Ein besonderes Engagement müsse es für diejenigen geben, die „unter schwierigen Verhältnissen aufwachsen“, darunter seien aktuell viele aus Kriegs- und Krisengebieten.

Große Erfahrung mit Gesundheitsprojekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen

Gesundes Frühstück: das Gesundheitsprojkt "Gesunde Kinder in gesunden Kommunen" (gkgk) in Isselburg (Kreis Borken). Fotos: Andresen

Gesundes Frühstück gehört dazu: das Gesundheitsprojkt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk) an der Grundschule in Isselburg (Kreis Borken). Fotos: Andresen

Die Ergebnisse waren durchweg positiv. Naul: „Die Kinder wurden nachhaltig für einen aktiven Lebensstil begeistert. Die Grundlage waren tägliche 60 bis 90 Minuten Bewegung, gesunde Ernährung – Stichwort: gesundes Frühstück in der Schule – und fachübergreifender Bewegungs- und Ernährungsunterricht.“

Das Konzept fruchtete: „Die Evaluationsergebnisse belegen, dass übergewichtige und adipöse Kindern ihren BMI deutlich reduzierten, die gesundheitlich-motorische Entwicklung der gkgk-Kinder überdurchschnittlich verläuft und die Sozialkompetenz in Schulklassen und Umfeld deutlich zunahm“, unterstrich Naul in einem Pressebericht.

gkgk-Isselburg_fruhstuckBei einer Vernetzung kommunaler Partner und Aufgaben, wie beim Projekt „Gesund aufwachsen“ gefordert, müssen Naul zufolge bestimmte Gütekriterien erfüllt werden:

  • eine Kombination von Verhältnis- und Verhaltensprävention – ein gesundes Aufwachsen bedinge bestimmte Rahmenbedingungen;
  • ein Kombination mehrerer Angebote zur Gesundheitsförderung – Bewegung und Ernährung;
  • Einbeziehung des Umfeldes wie Elternhaus, Kita, Schule, Sportverein, Kinder- und Jugendhilfe.

Der Sportwissenschaftler schlug vor, einen Kümmerer oder Kommunalmoderator einzubinden. Er könne sektorübergreifend arbeiten, betreuen, optimieren und einen Runden Tisch der Partner moderieren. Dies habe sich beim gkgk-Gesundheitsprojekt „außerordentlich bewährt“.

Die Arbeit des WGI gkgk-Test-Isselburg1wurde in den Niederlanden und im Kreis Borken vor allem von der Europäischen Akademie des Sports (eads) Bocholt/Velen unterstützt. In zahlreichen Kommunen war Leiter Reinhardt te Uhle als Kommunalmoderator tätig. Das Sportwissenschaftliche Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster ist seit jüngstem auch Mitglied im Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports.

Partner „gesund aufwachsen“

Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Verbundpartner sind das KATALYSE Institut, die Deutsche Sporthochschule Köln, das Institut für Sportwissenschaft der Universität Münster, die Stiftung Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung der Universität Duisburg-Essen, das Centre for Health and Society der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Weitere Kooperationspartner sind die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen und das Zentrum für Kinder- und Jugendforschung der Evangelischen Hochschule Freiburg.

Hintergrund

Auf der Auftaktveranstaltung des Forschungsverbunds haben mehr als 80 kommunale Fachkräfte, Politiker und Wissenschaftler über ein neues Forschungsvorhaben diskutiert: ‚Vernetzte Gesundheitsförderung für Kinder‘ – kurz ,Gesund Aufwachsen‘. Gegenstand des Verbundprojektes sind vernetzte kommunale Präventionsangebote für Kinder: Präventionsnetzwerke. Ein solches Netzwerk soll Angebote wie Bewegung, Ernährung und seelische Gesundheit umfassen sowie Lebenswelten der Kinder wie Familie, Kita, Schule, Sportverein.

www.gesundaufwachsen.net

Erster EU-Sport-Dialog in Kamen-Kaiserau zur Flüchtlingsfrage – eine Mutmachkonferenz

Kamen-Kaiserau. „Auf jeden Fall wiederholen!“ Das war Fazit der Teilnehmer des ersten EU-Sport-Dialoges im SportCentrum Kamen•Kaiserau. Thema: „Flüchtlinge in Europa – der Beitrag des Sports zur Integration von Flüchtlingen in die europäischen Gesellschaften. Chancen – Herausforderungen – Fragen“.

Länderübergreifend wurde das Thema drei Tage lang (vom 11. bis 13. November) im SportCentrum aufbereitet. Eingeladen hatte die Europäische Akademie des Sports Westfalen gGmbH (EAdS / Sports for Europe), Tochter des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW). Gekommen waren Gäste aus Spanien, der Türkei, den Niederlanden und Polen, Vertreter von Ministerien, Olympischen Komitees und Universitäten, aus der Politik, von verschiedensten Sportbünden und Vereinen.

Teilnehmer der Mutmachkonferenz (von links): Werner Stürmann, LSB-Präsident Walter Schneeloch, Kamens Bürgermeister Hermann Hupe und FLVW-Präsident Hermann Korfmacher. Fotos: WFLV/Gdawitz

Teilnehmer der Mutmachkonferenz (von links): Werner Stürmann, LSB-Präsident Walter Schneeloch, Kamens Bürgermeister Hermann Hupe und FLVW-Präsident Hermann Korfmacher. Foto: WFLV/Gdawitz

Hermann Korfmacher, Vorsitzender des gastgebenden Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), machte in seiner Begrüßungsrede deutlich, dass „das Thema angesichts der Flüchtlingsströme den Nerv der Zeit trifft“. Versammelt waren Gäste aus Spanien, der Türkei, den Niederlanden und Polen sowie Vertreter aus Ministerien, von olympischen Komitees und Universitäten. Ebenso vertreten waren die Politik, verschiedenste Sportbünde und Vereine.

Sie alle eint ein Ziel: die Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft. FLVW-Vizepräsident Hans Schulz, zugleich Vorsitzender der EAdS-Gesellschafterversammlung, misst hierbei den Vereinen eine zentrale Rolle zu. „Sie können der erfolgreichen Integration durch ihre verbindende Kraft, die wir alle kennen und selber erlebt haben, Vorschub leisten“, sagte er und verwies dabei idealerweise auf die internationale Zusammenarbeit.

Diese schwere Aufgabe und Herausforderung womöglich epochalen Ausmaßes könne nur gemeinsam gelingen. „Der FLVW heißt die Flüchtlinge willkommen“, so Schulz weiter, „er unterstützt die Klubs bei der möglichst zügigen Bearbeitung von Spielberechtigungen und stellt zudem Vereinsberater für gesellschaftliche Themen zur Verfügung.“ Mit im Boot auch die Westfalen SPORT-Stiftung des FLVW, die ebenfalls Flüchtlingsinitiativen von Vereinen unterstützt.

Schneeloch fordert ein „klares Integrationskonzept“

LSB-Präsident Walter Schneeloch zeigte die aktuelle Situation auf: Eine Million Flüchtlinge in Deutschland, allein 200.000 in Nordrhein-Westfalen. „Das macht auf den ersten Blick betroffen und ratlos“, räumte er ein. Von daher wünschte er sich von dem EU-Dialog am Ende Handlungsempfehlungen, wie die Integration von Flüchtlingen in den Vereinen funktionieren könne. Der Einsatz der Sportvereine und -verbände sei schließlich ein bedeutender Beitrag des gemeinnützigen Sports, um die gesellschaftlichen Herausforderungen der aktuellen Flüchtlingssituation bewältigen zu können. Um das ungebrochene Engagement des Sports in der Flüchtlingshilfe zu würdigen und wertzuschätzen, haben die Landesregierung und der Landessportbund gemeinsam erneut 211.000 Euro für 500 Vereine zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich der Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellt. Schneeloch: „Entsprechende Anträge müssen gestellt werden.“ Derzeit werden 400 von 7.000 Hallen im Land von Flüchtlingen belegt, was „noch einigermaßen zu verkraften ist. Da tun sich aber schon Engpässe für die Vereine auf.“ Der LSB-Präsident fordert ein klares Integrationskonzept und verlässliche Rahmenbedingungen.

Werner Stürmann, Abteilungsleiter des Ministeriums für Kinder, Jugendliche, Kultur und Sport des Landes NRW, weiß um die Angst der Gesellschaft vor Veränderungen. „Das löst verständlicherweise Emotionen aus und erfordert nüchterne Pragmatik, die im Umgang mit Flüchtlingen weiter hilft.“ Zudem kündigte Staatssekretär Thorsten Klute vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen das Programm „Willkommen in NRW“ an, dass Anfang Januar an den Start gehen soll.

„Erst Unterbringungsstellen schaffen, dann über Integration reden“

Kamens Bürgermeister Hermann Hupe zeigte die Not seiner Stadt bei der Bewältigung des Flüchtlingsandranges auf. „Die Kommune arbeitet am Anschlag“, seine Einlassungen dazu, „Geld für die Unterbringung von Flüchtlingen ist da, es fehlt jedoch an Unterbringungsstellen.“ Erst müsse man dieses Problem zu lösen versuchen, dann erst könne man von Integration sprechen. „Sport ist die erste Instanz, die Integration leisten kann“, verweist er auch auf die Schaffung von Infobörsen für die Sportvereine.

"Es gibt keinen Königsweg": erster EU-Sportdialog in Kamen-Kaiserau. Teilnehmer der Mutmachkonferenz (von links): Werner Stürmann, LSB-Präsident Walter Schneeloch, Kamens Bürgermeister Hermann Hupe und FLVW-Präsident Hermann Korfmacher. Foto: WFLV/Gdawitz

„Es gibt keinen Königsweg“: erster EU-Sport-Dialog im SportCentrum in Kamen-Kaiserau. Foto: WFLV/Gdawitz

„Was nehmen wir mit?“

„Beispielgebend“ und „inspirierend“, so das Fazit vieler Teilnehmer. Tags zuvor hatten einige Vereine ihre Ideen zur Integration vorgestellt. Deutschunterricht auf dem Platz vor dem Training; ein Schulbus, der sich mit Materialien den Weg zu den Flüchtlingsunterkünften bahnt und zum Mitspielen anregt; oder der Blick in die Nachbarländer: eine österreichische Initiative hat eine Weltmeisterschaft für Flüchtlinge und Migranten aus der Taufe gehoben. Der Höhepunkt: 64 Teams beim Finalturnier in Amsterdam. Und das begleitet von 90 akkreditierten Medienvertretern.

Natürlich gebe es keinen „Königsweg“, wie auch Vizepräsident Schulz zu Beginn des Dialoges betont hatte. Aber: es war „eine Mutmachkonferenz“, so Stimmen aus dem Auditorium – aufgegriffen von Präsident Hermann Korfmacher nach der Schlussrunde. Einigkeit herrschte, dass es nur gemeinsam gehen könne. „Viele Hilfen seitens der Verbände und Sportbünde gibt es bereits, aber noch mehr sind vonnöten“, bilanzierte Korfmacher. Zuvor hatten die drei Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse präsentiert.

Proaktiv müsse das Geschehen geordnet werden, nicht reaktiv. Dafür brauche es angemessene organisatorische Strukturen und ausreichend Ressourcen in den Vereinen. Adäquate Qualifizierung der Ehrenamtlichen sei hierfür unerlässlich, insbesondere im Umgang mit traumatisierten Menschen. „Das kann ein Verein nicht leisten“, so die einhellige Meinung.

Jetzt müssten entsprechende Angebote geschaffen und diese, so die Forderung, auch „öffentlich gemacht werden“, damit die Vereine wüssten, welche Hilfen es gibt und wo sie diese anfordern können.

Eine „kommunale Koordinierungsstelle“ für Flüchtlingsfragen wurde angeregt und vom Ministeriumsvertreter mit nach Düsseldorf genommen.

Vielzahl von Anregungen

„Der Strauß von Ideen und Anregungen ist vielfältig“, fasste es Korfmacher zusammen. In den kommenden Wochen wird die EAdS Westfalen diese auswerten und bündeln, um Handlungsempfehlungen an die Vereine weitergeben zu können. Der Tenor bei den Teilnehmern am Ende der Veranstaltung war einhellig positiv. Dabei reichte die Palette von gutem Gedankenaustausch, Motivationsschub, viel gelernt, nehme für die Praxis viel mit bis hin zu mehr andere Sportverbände einbinden und mit dem zweiten EU-Sport-Dialog den nächsten Schritt tun.

• Broschüre zum ersten EU-Dialog (pdf, 52 Seiten, 6,2 MB)

„Kompetent in Führung“: Workshop-Reihe beginnt in der Akademie des Sports in Hannover

Hannover. Was sind „Bedingungen gelingender Kommunikation – Kommunikation mit, für und über Menschen mit Behinderung“? Antworten gibt die dreiteilige Workshop-Reihe der Akademie des Sports im Landessportbund Niedersachsen gemeinsam mit Experten mit und ohne Behinderung.

hannover-kompetent-flyertitelDie Workshop-Reihe findet in Kooperation mit dem LandesSportBund Niedersachsen, dem Behinderten-Sportverband Niedersachsen und der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung gGmbH, Hannover, statt. Der erste Workshop startet am Dienstag, 24. November, in Hannover. Die Akademie befindet sich – neben dem Stadion – am Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10.

Weitere Termine sind: Dienstag, 8. März 2016, und Dienstag, 7. Juni 2016, jeweils 10 bis 16.30 Uhr in der Akademie des Sports, Hannover.

Anmeldungen: Dagmar Krause 

Seminarreihe „Kompetent in Führung“: Seminarreihe 2016 steht

Hannover. Die Jahresübersicht 2016 der Seminarreihe Kompetent in Führung der Akademie des Sports Hannover ist im Internet nachlesbar. Das teilt die Akademie mit.

Das Angebot umfasst zwei Basismodule sowie neun weitere Seminare. „Kompetent in Führung“ lädt die im Ehrenamt oder Beruf Engagierten ein, sich mit den eigenen Erwartungen, Potentialen und Handlungsmustern auseinanderzusetzen und neue Handlungsweisen auszuprobieren. Unter dem Motto „erkennen. entdecken. erleben“ wird der Nutzer in seinem persönlichen Lernprozess unterstützt.

Fundraising für Vereine: „Ohne Moos nix los!“

EU-Fördergelder zu erhalten – nicht immer ganz einfach. Fotos: Colourbox.com

Wie können Vereine Finanzmittel generieren? Darum geht es exemplarisch in der Workshop-Reihe in Bocholt. Foto: Colourbox.com

Bocholt. Über 40 Vorstandsmitglieder von Bocholter Vereinen nahmen am 22. Oktober 2015 am zweiten Workshop des Programms „Engagement braucht Leadership“ teil. Im Vereinsheim des Kleingärtnervereins Gartenfreunde Bocholt e.V. tauschten die Teilnehmer sich zum Thema „Ohne Moos nix los! Fundraising für Vereine“ aus.

Referent Hugo Pettendrup, HP FundConsult Münster, berichtete über die verschiedenen Möglichkeiten, wie Vereine und Organisationen an Gelder für ihre Einrichtung gelangen können. „Welche Möglichkeiten kennen Sie, Gelder für Ihren Verein zu generieren?“, fragte Pettendrup. Aus dem Kreis der Anwesenden erhielt er zahlreiche Antworten. Zu den genannten Antworten konnte Pettendrup eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten nennen.  So ging er auf das Thema „Fundraising“ ein, welches am ehesten mit „einen Schatz finden“ zu übersetzen sei. Zudem erklärte Pettendrup den Unterschied zwischen Spenden und Sponsoring und verwies darauf, dass ein Sponsoring für interessierte mögliche Geldgeber der „umständlichere“ Weg sei, einen Verein zu unterstützen.

„Sagen Sie Danke!“

Die Teilnehmer erhielten praktische Tipps, wie man am besten auf die Geldgeber zugehen solle und welche Aspekte dabei alle berücksichtigt werden müssen. „Wichtig: Wenn Sie erfolgreich waren, sagen Sie Danke! Egal ob Sie fünf Euro oder 5000 Euro für Ihren Verein erhalten haben. Der Geldgeber freut sich über Ihr Dankeschön“, so Pettendrup.

Zudem sei es wichtig, erst einmal ein persönliches Verhältnis zum möglichen Unterstützer aufzubauen. „Machen Sie sich interessant und überzeugen Sie ihn mit Ihrem Angebot“, riet Pettendrup den Teilnehmern. „Gehen Sie nicht ‚betteln‘, sondern stellen Sie heraus, warum es für den Unterstützer lohnenswert ist, gerade Ihren Verein zu fördern.“

Dies probte Pettendrup mit den Vereinsexperten vor Ort. Innerhalb von 30 Sekunden sollten sie ihren Gegenüber von der Besonderheit des jeweiligen Vereins überzeugen: Auf Anhieb entstanden rege Gespräche. Moderator Dr. André Wolf, Projektmanager der Regionale 2016, unterbrach das Programm später für eine kurze Pause.

Mit der aus insgesamt vier Workshops bestehenden Workshop-Serie „Personalentwicklung“ geht das Programm an das Kernthema des Projektes „Engagement braucht Leadership“ der Robert-Bosch-Stiftung – der Gewinnung von Nachfolgern für die Vorstandsarbeit.