International aufstellen: Bocholt knüpft Kontakte nach Kolumbien – nicht nur im Sport

Bocholt. Was hat Bocholt mit Südamerika zu tun? Vielleicht demnächst eine ganze Menge: Die 76 000-Einwohnerstadt im Westmünsterland hat jüngst Kontakte geknüpft nach Yumbo (114 000 Einwohner) im Nordwesten Kolumbiens, gelegen in der Region Valle del Cauca. Bürgermeister Peter Nebelo begrüßte eine zwölfköpfige Delegation unter Führung des Bürgermeisters Fernando David Cardenas im Rathaus.

Yumbo ist eine wachsende Industriestadt mit 2000 Unternehmen. Die Anforderungen an die Stadt steigen auf allen Gebieten: Wirtschaft, Stadtplanung, Verkehr, Schule, Bildung, Freizeit, Sport, Medizin. Pläne für den Ausbau der Stadt gibt es bereits. Dreistellige Millionenbeträge etwa fließen in zwei neue Industriegebiete, eine neue Autobahn wird die Verkehrswege in der Region verkürzen.

Gruppenbild der kolumbianischen Delegation mit den Gastgebern aus Bocholt: Sie unterzeichneten eine Absichtserklärung zu kooperieren. Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Gruppenbild der kolumbianischen Delegation mit den Gastgebern aus Bocholt: Sie unterzeichneten eine Absichtserklärung zu kooperieren. Foto oben: Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo (rechts) und Yumbos Bürgermeister Fernando David Cardenas tauschen Geschenke aus. Fotos: Bruno Wansing, Stadt Bocholt

Von Bocholt lernen
„Um das Leben der Menschen in Yumbo zu verbessern, möchten wir gerne von Bocholts Erfahrungen lernen, da die Entwicklung hier weiter ist als bei uns“, sagte Bürgermeister Cardenas während des Empfangs. Und so schauten sich die südamerikanischen Gäste Bocholt und die Region aus unterschiedlichen Perspektiven an: Sie besichtigten Firmen, sprachen mit Unternehmern und Wirtschaftsfachleuten, besuchten Schulen und den Hochschulcampus, interessierten sich für Verkehrs- und Stadtplanung, ließen sich deutsche Verwaltungsstrukturen erklären und schauten sich Sport-, Freizeit- und Kulturangebote an.

Bocholt international aufstellen
Beziehungen knüpfen, Erfahrungen austauschen und Geschäftsbeziehungen anbandeln, darum geht’s auch für Bocholt. „Ein strategisches Handlungsfeld der Stadt ist es, Bocholt international immer besser zu vernetzen. Der Kontakt zur Stadt Yumbo eröffnet uns Möglichkeiten und Chancen in vielen Lebensbereichen“, sagt Bocholts Dezernent und Kämmerer Ludger Triphaus. Der Kontakt zwischen den Städten wurde über die Deutsche Sporthochschule Köln gelegt.

Bocholt und Yumbo – geht da künftig was? 
Eine deutsch-kolumbianische Zusammenarbeit wurde am 6. August 2015 im Bocholter Rathaus offiziell besiegelt. Bürgermeister Peter Nebelo und sein südamerikanischer Amtskollege Fernando David Cardenas aus Yumbo unterschrieben eine Absichtserklärung. Darin vereinbaren die Städte eine Zusammenarbeit bei den Themen Wirtschaft, Schule und Bildung, Stadtentwicklung, Städtebau und Sport. Die Vereinbarung dient somit als Grundlage für künftige Austauschprogramme.

Bocholt freut sich über den neuen Kontakt. Die Stadt will das Netz ihrer internationalen Beziehungen vergrößern. „Der Kontakt zur Stadt Yumbo stärkt diese Strategie und eröffnet neue Möglichkeiten und Chancen für Bocholts Wirtschaft, Wissenschaft, Schulen, Vereine und Verwaltung“, sagt Bocholts Dezernent Ludger Triphaus.

Die Betreuung der kolumbianischen Gruppe lag weitestgehend in den Händen von Reinhardt te Uhle, Netzwerk-Servicestelle und Leiter der Europäischen Akademie des Sports (eads).

(pid/and)

Europäische Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier feiert im September 25-jähriges Bestehen

Trier. Die Europäische Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier feiert im September ihr 25-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass treffen sich die Mitglieder des Europäischen Netzwerkes der Akademien des Sports in Trier. Die Sportakademie mit ihrem Präsidenten Georg Bernarding (Foto) und Geschäftsführer Klaus Klaeren war 1999 Gründungsmitglied des Netzwerkes.

trier-25jahrelogo

Gefeiert wird am Mittwoch, 9. September, im Rahmen eines Festaktes in der Arena Trier am Fort-Worth-Platz 1. Die Sportarena liegt in direkter Nachbarschaft zur Sportakademie an der Herzogenbuscher Straße 56.

 

Professor Dr. Roland Naue (Münster) hält den Festvortrag:

„Europa – Netzwerke im Sport: Wert und Nutzen für die Gesellschaft“

Den Festvortrag zum Thema „Europa – Netzwerke im Sport: Wert und Nutzen für die Gesellschaft“ hält Professor Dr. Roland Naul, Münster. Der Sportwissenschaftler hat unter anderem mit dem Willibald Gebhardt Institut (Essen/Münster) das Gesundheitsprojekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk) auf den Weg gebracht und es zu einem wahren Erfolgsprojekt entwickelt – und dies grenzüberschreitend in mehreren Ländern Europas.

Partner der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier: Sie feiert am 9. September in der Arena Trier das 25-jährige Bestehen. Foto: and

Partner der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier: Sie feiert am 9. September in der Arena Trier das 25-jährige Bestehen. Foto: and

Nach Nauls Vortrag schließt sich eine europäische Gesprächsrunde mit mehreren Vertretern europäischer Organisationen und Hochschulen an. Eine der Teilnehmerinnen ist Karin Augustin (Mainz), Präsidentin des Landessportbundes Rheinland-Pfalz. Wolfram Leibe, Oberbürgermeister der Stadt Trier, und Randolf Stich, Ministerialdirektor im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastrukturdes des Landes Rheinland-Pfalz, werden Grußworte sprechen.

 

Vertreter des Netzwerkes nutzen das Silberjubiläum der Sportakademie in Deutschlands ältester Stadt zu einer Arbeitstagung.

Neues und Informatives aus Europa wird laut Netzwerk-Servicestelle in Trier vermittelt, unter anderem zu diesen Themenkomplexen:

  • Erasmus+ Sport mit Michal Rynkowski, Sports Unit, DG Education und Kultur;
  • Erasmus+ Sport: Europäische Woche des Sports in der DG Belgien und Panathlon-Initiative mit Kurt Rathmes aus dem Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG), Eupen;
  • kommunale Sportentwicklungsplanung aus regionaler und europäischer Perspektive mit Professor Dr. Eike Emrich, Saarbrücken;
  • europäischer Qualifizierungsrahmen und Sport mit Camille Dahm, ENEPS Luxemburg und Präsident des Eurosportpools;
  • Interreg Va – Ziele, Merkmale und Förderbereiche.
  • Im zweiten Teil der internen Tagung geht es darum, „Grenzen überwinden – Zusammenarbeit gestalten“: Kooperationsveranstaltung 2016 in Hannover, duale Karriere im Sport, Öffentlichkeitsarbeit.

(and)

In Hannover: „Der Sport – soziale Instanz und Schule der Demokratie?“

Hannover. Die Akademie des Sports in Hannover lädt am Donnerstag, 24. September 2015, zum Akademie-Forum Sportpolitik ein. Thema: „Der Sport – soziale Instanz und Schule der Demokratie? – Zwischen Anspruch und Wirklichkeit“. Die Veranstaltung findet am Standort Hannover am Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10 statt.

Das Forum ist zum einen die Präsentation der Ergebnisse der im Februar und März 2015 von der Universität Bielefeld mit Unterstützung des LandesSportBundes (LSB) Niedersachsen durchgeführten Studie „Demokratische Kulturen in niedersächsischen Sportvereinen“. Zum anderen werden die Ergebnisse in einer anschließenden Podiumsdiskussion diskutiert und reflektiert.

Das Forum findet statt am Donnerstag, 24. September 2015, 17:30 bis etwa 20:30 Uhr.

Junge Europäer beschäftigen sich mit Jugendarbeitslosigkeit 

Bocholt. Unter dem Thema „ZusammenArbeit – TeamWork – Jugendarbeitslosigkeit im Fokus“ findet vom 2. bis 7. August 2015 ein europäischen Fotojugendcamp mit Teilnehmern aus Rossendale (Großbritannien), Bocholt (Belgien), Akmene (Litauen), Aalten (Niederlande), Wien (Österreich) und Bocholt statt.

Mit diesem Fotografie-Projekt unter Leitung des niederländischen Fotografen Joop van Reeken vom Grenzblickatelier in Bocholt-Suderwick (Foto) soll das Thema der Jugendarbeitslosigkeit in Europa fokussiert, oder auch buchstäblich „in den Fokus“ genommen werden. Die jungen Europäer im Alter von 15 bis 20 Jahren sollen sich in gemischten Kleingruppen mit der Arbeit inhaltlich und bildlich am Beispiel Deutschlands und den Niederlanden auseinandersetzen.

Ziel: Tolerant umgehen und den sozialen Zusammenhalt in der EU stärken

In diesem Projekt soll gleichzeitig deutlich gemacht werden, wie sich junge Menschen aktiv in die Zivilgesellschaft einbringen können und damit ihre europäische Bürgerschaft im Allgemeinen und im Besonderen am Beispiel der Arbeitswelt fördern. Die Teilnehmer sollen mit anderen Kulturen und Lebensweisen konfrontiert werden, um solidarisch und tolerant unter jungen Menschen umzugehen und damit den sozialen Zusammenhalt in der EU stärken.

Fotos von verschiedenen Berufen

Im Ergebnis sollen Bilder entstehen, die jungen Menschen Berufe näher bringt, die es sich zu erlernen lohnt und die in ganz Europa verbreitet sind, und in einer späteren Ausstellung europäischen vergleichend gezeigt werden. Die jungen Menschen  nähern sich diesem Thema auf außergewöhnliche Art und Weise, nämlich per Fotografie mit dem Titel „ZusammenArbeit – TeamWork“, die verschiedene Basisberufe, die man überall in Europa findet, darstellt. Sie bekommen durch Vorträge, Exkursionen und Workshops nicht nur spezifische, zu diesem Thema passende Informationen, sondern lernen insbesondere über das Europe-direct Informationszentrum kennen, wie sie die EU verstehen können.

Unterbringung in Gastfamilien

Die enorme Vielfalt, nicht nur im Berufsleben, erkennen sie in den Nationen gemischten Arbeitsgruppen, wo sie sich mit den verschiedenen Kulturen, Gewohnheiten und Informationen aus den jeweiligen Ländern auseinandersetzen müssen. Moderiert und begleitet nähern sie sich durch Museumsbesuche der europäischen Kultur, der mit Kunstwerken verbundenen europäischen Geschichte, dargestellt durch die Fotografie. Untergebracht sind alle auswärtigen Gäste in hiesigen Gastfamilien, so dass sie insbesondere den „German way of life“ hautnah erleben können.

Das Gesamtprojekt wird von der Stadtsparkasse Bocholt gefördert.

(euboh)

Jugendcamp in Bocholt gefördert mit Erasmus+: „Europas Zukunft – das bist du!“

Bocholt. Jugendcamp in der Europastadt Bocholt mit beziehungsreichem Titel: „Europas Zukunft: Das bist Du!“ Vom 29. Juli bis 3. August nehmen 26 italienische und 26 deutsche Jugendlichen im Alter von 14 bis 22 Jahren teil. Für das Projekt konnte die Stadt Bocholt 25.000 Euro durch das EU-Förderprogramm Erasmus+ generieren.

Der erste Austausch zwischen den deutschen und italienischen Jugendlichen fand bereits 2014 in der Gemeinde Nocera Umbra (6000 Einwohner)  in Mittel-Italien statt. „Ziel des Camps ist, dass die Jugendlichen einen Eindruck von der Jugendarbeit hier in Bocholt und Umgebung bekommen“, sagte Mitorganisator Klaus Kriebel. Er berichtete, dass die Gegend rund um Nocera Umbra kaum touristisch erschlossen ist und die Jugendlichen dort kaum Möglichkeiten haben, ihre Freizeit in Form von Vereinen und Jugendtreffs zu gestalten. „Wir bieten ihnen eine Perspektive, sich selbst zu engagieren und die Jugendarbeit in ihrer Heimat mit aufzubauen.“ Begleitet wird die Gruppe von dem Dezernenten Virginio Carparvi. Seitens der Politik sollen in Nocera Umbra verschiedenen Maßnahmen zur Bildung von Jugend unterstützenden Vereinen aufgebaut werden.

Jugendcamp in Bocholt mit Erasmus+: Italienische und deutsche Jugendliche verbringen eine schöne Freizeit. Foto: Bruno Wansing

Jugendcamp in Bocholt mit Erasmus+: Italienische und deutsche Jugendliche verbringen eine schöne Freizeit. Foto: Bruno Wansing

Abwechslungsreiches Programm

Die rund 50 Jugendlichen haben während des Camps die Möglichkeit, verschiedene Arten von Jugendarbeit und Freizeitaktivitäten kennenzulernen und auszuprobieren. So bekamen sie einen Einblick in die Arbeit der Naturerlebnisschule in Raesfeld oder verschiedener Jugendeinrichtungen in Bocholt, Borken und Duisburg. Ein Highlight wird die Fahrt nach Köln zum WDR. In Borken wird der regionale Radiosender Westmünsterlandwelle (WMW) erkundet.

In Xanten, knapp 50 Kilometer von Bocholt entfernt, wird der Archäologische Park besucht: Am Niederrhein hatten sich seinerzeit die Römer niedergelassen.

Die ganze Woche sind die Gäste im Europahaus untergebracht. Die letzte Nacht jedoch verbringen die Italiener in Gastfamilien in Bocholt und Umgebung, bevor es am Montagabend, 3. August, wieder zurück in die italienische Heimat geht.

EU-Förderung

Das gesamte Projekt wird mit 25.000 Euro durch Erasmus+ gefördert. Ohne diese Unterstützung könnte ein solches Projekt nicht organisiert werden, teilte die Stadt Bocholt mit.

(pid/and)

Akademie-Gespräch in Hannover: „Wir wollen die olympische Idee zukunftsfähig machen!“

Hannover. Die Olympische Idee steckt in einer Krise. Deshalb ist die Bewerbung Hamburgs für Olympische und Paralympische Sommerspiele 2024 für den Hamburg Senator für Inneres und Sport, Michael Neumann, ein wichtiges politisches Signal, wie die olympische Idee zukunftsfähig gemacht werden kann. Dies sagte er beim ersten Akademie-Gespräch der Akademie des Sports in Hannover.

Erstes Akademie-Gespräch in Hannover (von links): Akademie-Leiter Karl-Heinz Steinmann, Vorstandsmitglied des BUND Darmstadt Hans Jägemann, Valeska Homburg (NDR-Sportclub), Paralympionikin und Goldmedaillengewinnerin in Athen 2004, Peking 2008 und London 2012 Kirsten Bruhn, Hamburgs Sportsenator Michael Neumann und Volkswirt und Olympiasieger 1988 Prof. Dr. Wolfgang Maennig. Foto: LSB Niedersachsen

Erstes Akademie-Gespräch in Hannover (von links): Akademie-Leiter Karl-Heinz Steinmann, Vorstandsmitglied des BUND Darmstadt Hans Jägemann, Valeska Homburg (NDR-Sportclub), Paralympionikin und Goldmedaillengewinnerin in Athen 2004, Peking 2008 und London 2012 Kirsten Bruhn, Hamburgs Sportsenator Michael Neumann und Volkswirt und Olympiasieger 1988 Prof. Dr. Wolfgang Maennig. Foto: LSB Niedersachsen

„Mit unserem Bewerbungskonzept wollen wir zeigen, dass und wie nachhaltige und sozial gerechte Olympische Spiele in einer demokratischen Gesellschaft mit einer lebendigen Bürgerbeteiligung funktionieren können. Wenn wir im November nach einer intensiven Phase des Bürgerdialoges ein Votum der Bürgerschaft für die Ausrichtung der Sommerspiele in Hamburg haben, dann ist das ein ganz besonderes politisches Pfund im internationalen Wettbewerb um die Ausrichterstadt 2024“, zeigte sich Neumann beim Akademie-Gespräch „Olympia 2024 – Was bedeutet die nationale Entscheidung für Sportdeutschland und Niedersachsen?“ überzeugt. In gewisser Weise sei Deutschland auch in der Pflicht, sich zu bewerben. „Wer andere Staaten kritisiert, muss auch selbst in die Bütt gehen und zeigen, dass er es anders macht.“

Aktuell sehe er seine Aufgabe vor allem darin, die Köpfe und Herzen der Menschen zu erreichen, sie für die Spiele zu interessieren. Das werde in Hamburg gelingen. Für die Spiele selbst wünsche er sich zudem Jedermann-Events mit den Spitzenathleten aus aller Welt.

Mehrfache Paralympics-Goldmedaillengewinnerin Kirsten Bruhn Gast beim Akademie-Gespräch

Schwimmerin Kirsten Bruhn, Goldmedaillengewinnerin zuletzt bei den Paralympischen Sommerspielen 2012, hält mehr Investitionen in die Sportinfrastruktur und eine bessere auch finanzielle Unterstützung von Spitzensportlern für „ein Muss“, wenn sich Deutschland bewerbe. Maennig warnte, die öffentliche Debatte um Olympische Spiele auf „Stadtentwicklung“ zu reduzieren. Zwar gebe es dieses „Barcelona-Syndrom“ bei vielen Bewerbern seit 1992. Allerdings sei die Situation von Barcelona zum Zeitpunkt der Bewerbung eine historisch andere gewesen als etwa die von Hamburg heute. Neumann folgte im grundsätzlich, betonte aber auch: „Wir sagen mit unserer Bewerbung auch, dass auch Norddeutschland wieder verstärkt Infrastrukturmaßnahmen benötigt.“

Ob die „Agenda 2020“, das Reformpaket, mit dem IOC-Präsident Thomas Bach u.a. die Bewerbungskosten für Olympische Spiele senken und die Transparenz erhöhen will, konkrete Auswirkungen auf den Entscheid und die Umsetzung der Spiele haben werden, blieb in der Diskussion offen. Neumann machte allerdings klar, dass für den Hamburger Senat die bürgerschaftlichen Standards für Transparenz, Nachhaltigkeit und Beteiligung gegenüber dem IOC nicht verhandelbar seien. Unstreitig sei jedoch, so die Sportinfrastruktur profitiere. „Für die Athleten werden neben den eigentlichen Sportstätten rund 100 Trainingsstätten benötigt, die bis 2024 modernisiert werden müssen.“ Deshalb würden von Olympischen Spielen sowohl für den Breiten- als auch den Leistungs- und Spitzensport Impulse ausgehen.

Kritik am IOC äußerte Hans Jägermann (ehemalige Mitarbeiter des Deutschen Sportbundes und heute Vorstandsmitglied des BUND Darmstadt). „Warum müssen Stadien mit 80.000 Plätzen gebaut werden, für die es später keine Nachnutzung gibt, wenn sowieso nicht alle Kartenwünsche bedient werden können?“

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ESAB-Kuratorium blickt in Brandenburg auf zehn erfolgreiche Jahre zurück

Brandenburg/Potsdam. In Brandenburg an der Havel wurden zur ordentlichen Kuratoriumssitzung der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB) mit Sitz in Potsdam durch die Kuratoriumsvorsitzende Dr. Martina Münch, ehemalige Bildungsministerin im Brandenburger Landtag und seit Oktober 2004 SPD-Landtagsmitglied, die gemeinsamen Ergebnisse beleuchtet.

Das ESAB-Kuratorium blickte bei der jüngsten Stizung auf ein zehnjähriges erfolgreiches Bestehen zurück. Foto: ESAB

Das ESAB-Kuratorium blickte bei der jüngsten Stizung auf ein zehnjähriges erfolgreiches Bestehen zurück. Foto: ESAB

Im Beisein von Brandenburgs Europaminister Dr. Helmuth Markov und der Vertreter aus der Region Skane (Südschweden), der Wojewodschaften Lubuskie und Zachodniopomorskie (beide Polen), Brandenburgs und der Stadt Brandenburgs wurde der Präsident des Lebuser Landtags, Czeslaw Fiedorowicz, zum stellvertretenden Kuratoriumsvorsitzenden berufen.

Gleichzeitig schied das Kuratoriumsmitglied Boguslaw Andrzejczak planmäßig aus dem Kuratorium aus. Martina Münch wünschte Czeslaw Fiedorowicz alles Gute für seine neue Funktion und bedankte sich für das langjährige Engagement, das Boguslaw Andrzejczak für die ESAB geleistet habe.

Die Vorsitzende Martina Münch zog eine äußerst positive Bilanz der zehn Jahre. Zugleich bekräftigte sie, dass „der Sport auch in schweren Zeiten Verbindungen schafft, um den europäischen Gedanken weiterzutragen“.
Beispiele der gemeinsamen deutsch-polnisch-schwedischen Zusammenarbeit:

  • Beratungen in den Grenzregionen
    • Vereine im grenznahem Raum (Versicherungsfragen im Sportverkehr)
    • EU-Fördermöglichkeiten für Sportvereine
  • Erfahrungsaustausch
    • deutsch-polnischer Sportschulen
    • deutsch-schwedischer Leistungszentren
    • Auszubildenden- und Studentenaustausch
    • WOSiR Drzonków und Sport- und Bildungszentrum Lindow
  • Tagungen und Kongresse zu Schwerpunktthemen
    • Nachhaltiges Sportstättenmanagement
    • deutsch-polnische Hochschultagungen in der Sportwissenschaft
    • Teilnahme im SUNNE Netzwerk in Skane
  • Sportveranstaltungen, Trainingslager und Bildungsprojekte
    • Europasportfest in Cottbus
    • Trainingslager der Lebuser Sportler
    • Teilnahme an den Baltischen Jugendsportspiele
    • European Masters Games in Malmö (Schweden)
    • erste grenzübergreifende Sportmanagerausbildung in Brandenburg und Lubuskie
  • Strukturschaffung
    • erstes deutsch-polnisches Büro der ESAB in Drzonków
    • Initiierung des Kooperationsvertrags zwischen Mecklenburg-Vorpommern, Zachodniopomorskie, Lubuskie und Skane
Sitzung in Brandenburg an der Havel: Kuratoriumsvorsitzende Dr. Martina Münch, umrahmt vom LSB-Vorsitzenden Wolfgang Neubert (links), Europaminister Dr. Helmuth Markov und dem Lebuser Landtagspräsident Czeslaw Fiedorowicz (rechts). Foto: ESAB

Sitzung in Brandenburg an der Havel: Kuratoriumsvorsitzende Dr. Martina Münch, umrahmt vom LSB-Vorsitzenden Wolfgang Neubert (links), Europaminister Dr. Helmuth Markov und dem Lebuser Landtagspräsident Czeslaw Fiedorowicz (rechts). Foto: ESAB

Europaminister Markov bekräftigte, dass „in der Brandenburger Verfassung die Stärkung des Verhältnisses zwischen Polen und Brandenburg festgeschrieben“ sei und das Ministerium das Kuratorium als Instrument zur Umsetzung dieser Ziele weiter unterstützen werde.

Die Vizemarschallin aus Zachodniopomorskie, Anna Mieczkowska, wünschte sich weitere Impulse durch das Kuratorium und eine intensive Zusammenarbeit in der neuen Förderperiode 2014-2020 zwischen den Ländern.

Abschließend brachte es der neue stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende Fiedorowicz auf den Punkt und dankte allen für das konstruktive Miteinander und die persönliche Unterstützung: „Das Kuratorium ist ein wichtiges politisches Gremium, das als ausgezeichnete Basis für neue Projekte funktioniert. Das ist entscheidend, um grenzübergreifende Projekt umzusetzen.“

Im Ausblick auf kommende Projekte nannte der Geschäftsführer der ESAB, Manfred Wothe, Schwerpunkte wie das deutsch-polnische Projekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk) und das EU-Projekt „Duale Karriere im Sport“. Beide Maßnahmen werden laut Wothe 2016 starten.

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Vom Lernort Sportverein: Sport – Bildung – Teilhabe

Hannover. Das Akademie-Forum „Sport – Bildung – Teilhabe! Vom Lernort Sportverein zum Mitwirken in den Bildungsregionen Niedersachsens“ fand in der Akademie des Sports großen Anklang.

Es informierte, sensibilisierte und machte Mut, dass der Sport(verein) zukünftig in Bildungsnetzwerken oder Bildungslandschaften mitwirkt und ein selbstverständlicher Partner ist.

Der Hintergrund: Am 26. Januar 2015 haben das Land Niedersachsen und die kommunalen Spitzenverbände ein Rahmenkonzept für Bildungsregionen in Niedersachsen vorgestellt und veröffentlicht.

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Großen Anklang fand das Hannoveraner Akademie-Forum "Sport – Bildung – Teilhabe!" Foto: Akademie des Sports

Großen Anklang fand das Hannoveraner Akademie-Forum „Sport – Bildung – Teilhabe!“ Foto: Akademie des Sports

Akademie-Forum „Natur sportlich erleben – (k)ein Ende im Gelände?“

Clausthal-Zellerfeld. Die Akademie des Sports lud am 21. Juni 2015 zum Akademie-Forum „Natur sportlich erleben – (k)ein Ende im Gelände?“ am Standort Clausthal-Zellerfeld ein. Das Forum war Teil des landesweiten Aktionstages „Natur aktiv erleben“. In aktiven Pausen lernten die Teilnehmenden Natursportangebote kennen, das „Parksportabzeichen“ wurde erprobt. Vorträge hielten Dr. Stefan Türk vom Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln, der Sportwissenschaftler Dr. Jan Gerlach und Dr. Michael Lücke vom Niedersächsischen Forstamt Clausthal. An der Podiumsdiskussion – geführt vom früheren Akademieleiter Hermann Grams – beteiligten sich der Leiter des Nationalparkes Harz, Andreas Pusch, und der Vorsitzende der IG Klettern, Axel Hake.

Natur aktiv erleben: Eine interessante Diskussion in Clausthal-Zellerfeld unter Leitung von Hermann Grams (rechts). Foto: Akademie des Sports

Natur aktiv erleben: Eine interessante Diskussion in Clausthal-Zellerfeld unter Leitung von Hermann Grams (rechts). Foto: Akademie des Sports

Das von Hermann Grams moderierte Akademie-Forum fand in Zusammenarbeit mit dem LandesSportBund (LSB) Niedersachsen statt. In drei Vorträgen wurde dargestellt, was Natursport überhaupt ist. Aus dem Vortrag von Dr. Stefan Türk vom Institut für Natursport und Ökologie der Deutschen Sporthochschule Köln ging hervor, dass Bewegung in der Natur auch eine Suche nach intensiven Sinnesreizen ist: Sie beinhalte sowohl das Bewegungs- als auch das Naturerleben.

Der Einfluss des Sportreibens in der Natur auf Tiere und Pflanzen kann durch gezielte Maßnahmen behoben werden, wie durch die gezielten Lenkung von Natursportarten, um Störungen und Belastungen auf ein Minimum zu reduzieren. Ergänzend betonte Dr. Jan Gerlach (Sportwissenschaftler im Bereich Natursport), dass die Natur eine enorme Bewegungsvielfalt mit einer großen Ausdifferenzierung beim Sporttreiben biete.

Zudem sei die Bewegung im Freien ein Eckpfeiler für Gesundheit und Wohlbefinden sowie für das Lernen im Rahmen der Erlebnispädagogik. Vor der abschließenden Plenumsdiskussion mit den zusätzlichen Teilnehmern Andreas Pusch (Leiter des Nationalparks Harz) und Axel Hake (Vorsitzender der Interessengemeinschaft Klettern Niedersachsen) stellte Förster Dr. Michael Lücke vom Forstamt Clausthal die vielen Möglichkeiten des Sporttreibens im Harz vor. Sowohl im Sommer als auch im Winter biete der Harz einer Vielzahl an Sportarten Raum, der durch die Tatsache begünstigt wird, dass nur ein Prozent des Westharzes (Bundesdurchschnitt 47 Prozent) Privatwald ist. Dadurch wird nahezu der gesamte Wald des Westharzes von den Landesforsten verwaltet, was die Erarbeitung gemeinsamer Lösungen erleichtert.

Einvernehmliche Vereinbarungen finden

Der Tenor der Plenumsdiskussion war, dass zum gemeinsamen Auskommen von Sportlern und „Beauftragten der Natur“ miteinander geredet werden müsse, um einvernehmliche Vereinbarungen zu finden. Andreas Pusch unterstrich, dass alle Beteiligten vernünftig und in gegenseitiger Achtsamkeit zusammenarbeiten müssten.

Axel Hake betonte die Wichtigkeit des Dialoges zwischen organisierten und unorganisierten Sportlern sowie der zu erfolgenden sozial-gesellschaftlichen Entwicklung aller Beteiligten. Es müsse eine Sensibilisierung aller Betroffenen erfolgen, die Bedürfnisse und Ansprüche der Natur, aber auch anderer Natursportler wie Wanderer, Reiter oder Mountainbiker zu respektieren und aufeinander Rücksicht zu nehmen.

Parksportabzeichen abgelegt

Zeitgleich konnten Besucher auf dem Außengelände der Akademie des Sports das Parksportabzeichen ablegen, das als einfacher Fitness-Test einen niedrigschwelligen Einstieg in das Deutsche Sportabzeichen ermöglicht. Außerdem erkundeten die Teilnehmer per Kanu und Stand-Up-Paddling den in unmittelbarer Nähe des Geländes der Akademie des Sports in Clausthal-Zellerfeld gelegenen Unteren Eschenbacher Teich sowie dessen Umgebung. Ein Highlight stellte Paragliding dar. Mit zwei Lehrschirmen sausten die Teilnehmer den Tartanplatz auf und ab und konnten so einen Einblick in diese Sportart gewinnen.

Weitere Möglichkeiten der Bewegung in der Natur waren Skiken, eine Art Biathlon auf Crossskates, Klettern, Slacklining und Mountainbike fahren.

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EU-Programme für internationale Begegnungen im Europahaus vorgestellt

Bocholt. 14 Teilnehmer von Schulen, Vereinen und Auslandsgesellschaften informierten sich  im Europahaus in Bocholt, in dem auch die Servicestelle des Europäischen Netzwerkes der Akademien des Sports ihren Standort hat, wie man Anträge für die neuen EU-Förderprogramme richtig stellt.

Das Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit (IPZ) hatte zu diesem Workshop gemeinsam mit dem Europabüro und dem Europe-direct Informationszentrum Bocholt eingeladen.

EU-Fördergelder zu erhalten – nicht immer ganz einfach. Fotos: Colourbox.com

EU-Fördergelder zu erhalten – nicht immer ganz einfach. Fotos: Colourbox.com

In dem Workshop erfuhren die Teilnehmer, die überwiegend aus Nordrhein-Westfalen kamen, welche Änderungen mit der Programmgeneration 2014 bis 2020 eingetreten sind und welche Themen die Europäische Kommission in diesem Jahr fördert. Außerdem erhielten sie von der IPZ-Seminarleiterin Marijke Mulder Tipps, wie man ein förderfähiges Projekt gestaltet und auf welche Finessen bei der Antragstellung zu achten sei.

Schritt für Schritt durch den Antrag

Marijke Mulder präsentierte verschiedene Beispiele von erfolgreichen EU-Anträgen aus den Programmbereichen „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ sowie Erasmus +. Darüber hinaus zeigte sie Schritt für Schritt, wie man die für die Programme erforderlichen Anträge ausfüllen muss.

Austausch und Informationen

In dem Workshop hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, für ihre Projekte nach Fördermöglichkeiten zu fragen. Außerdem erfuhren sie, wie wichtig für die Antragstellung der Persönliche Identifizierungscode (PIC) ist, ohne die keine Organisation oder Verein einen Antrag bei der Europäischen Kommission stellen kann. Praktische Tipps, etwa durch die Einbeziehung eines Europe-direct Informationszentrums in die Programmgestaltung, lieferten wertvolle Informationen, um europäische Gelder zu bekommen.

Besonders zu beachten seien bei jedem Förderantrag, so Marijke Mulder, die Antragsfristen und Förderrichtlinien. Manchmal scheiterten Projekte schon im Vorfeld, da wesentliche Voraussetzungen wie Teilnehmerzahl, Alter, Beteiligung anderer Länder oder mehr nicht erfüllt seien.

Informationen zu Europa

Interessierte können Informationen zu europäischen Fördermitteln und allgemeine zu Europa im Europabüro Bocholt, Europa-Haus, Adenauerallee 59, 46399 Bocholt, Telefon 02871 21765-624, erfragen.