Netzwerk tagt erstmals in den Niederlanden

Die nächste Netzwerk-Arbeitstagung steht an: Donnerstag und Freitag kommender Woche, 12. und 13. März. Diesmal sind die Vertreter der Akademien und Bildungseinrichtungen im Sportzentrum Papendal im niederländischen Arnheim zu Gast. 

Die Gelderse Sport Federatie (GSF) Arnhem („Goed in Bewegen“) und die Hogeschool van Arnhem en Nijmegen  (HAN) sind Ausrichter der Tagung. Zur Vorbereitung trafen sich Hans Lubbers (GSF), Ben Halle (HAN) und Reinhardt te Uhle als Leiter der Servicestelle des Europäischen Netzwerks der Akademien des Sports im Hotel Ruimzicht im grenznahen  Zeddam, in dem ein Teil der Sitzung stattfindet.

Tagungs-Vorbereitung im Hotel Ruimzicht in Zeddam (von links): Reinhardt te Uhle, Hans Lubbers und Ben Halle. Foto: and

Tagungs-Vorbereitung im Hotel Ruimzicht in Zeddam (von links): Reinhardt te Uhle, Hans Lubbers und Ben Halle. Foto: and

Zuvor besichtigen die Netzwerk-Teilnehmer ab Donnerstagnachmittag das Sportzentrum Papendal in Arnhem, in dem die Gelderse Sport Federatie zu Hause ist und auch die HAN einen Teilstandort betreibt. Und wie es in Holland durchaus üblich ist: Der Rundgang erfolgt per Fiets, also mit dem Fahrrad. Es werden aber nicht nur die zahlreichen Sportstätten besichtigt: Kurzpräsentationen gibt es zum Thema „Topsport in den Niederlanden“ und zur Struktur des niederländischen Sports.

Im Rahmen der späteren Tagung im Hotel Ruimzicht werden unter anderem Netzwerkveranstaltungen dieses Jahres erörtert und Infos gegeben über EU- und Interreg-Projekte.

Die Netzwerk-Tagung ist eine Veranstaltung im Rahmen von „Sportentwicklung und -förderung im deutsch-niederländischen Grenzraum“ und wird von der EUREGIO gefördert.

© andresen-presseservice/Horst Andresen

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Minikonferenz in Enschede: Grenzüberschreitendes Netzwerk zur Bildungs- und Gesundheitsförderung gefordert

10. Februar 2015

Enschede. Im Rahmen des Interreg-Projektes „Sportnetzwerke“ kamen auf Einladung des Netzwerkpartners Europäische Akademie des Sports (eads) Bocholt/Velen und des ROC Twente 15 Experten zusammen, um die Chancen grenzüberschreitender Zusammenarbeit in Sport und Bildung miteinander zu diskutieren und Empfehlungen für die weitere Arbeit zu definieren.

Zunächst wurden die Ergebnisse einer Befragung vorgestellt. Dabei wurde deutlich, das die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Vertretern aus Schulen und Sportvereinen sehr begrüßt wird, insbesondere um Kenntnisse auszutauschen und Praktika im anderen Land anzubieten.

Minikonferenz Sportnetzwerke in Enschede: Eine Professionalisierung im Bildungs- und Gesundheitsbereich wäre wünschenswert. Foto: Reinhardt te Uhle

Minikonferenz Sportnetzwerke in Enschede: Eine Professionalisierung im Bildungs- und Gesundheitsbereich wäre wünschenswert. Foto: Reinhardt te Uhle

In ihren Präsentationen zeigten Roland Naul (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) und Ap te Winkel (Graafschap College Doetinchem) auf, dass es gute und erfolgreiche grenzüberschreitende Initiativen gibt wie das Gesundheitsprojekt „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk) oder lokale Gesundheits- und Bildungsnetzwerke, der Sport aber oft außen vor statt dabei zu sein.

Die Probleme vor Ort könnten jedoch nur durch Netzwerke und neue Partnerkonzepte miteinander gelöst werden. So sei eine zunehmende Professionalisierung feststellbar, die auch unterschiedliche Kompetenzprofile aufwiesen. Hier könnte ein grenzüberschreitendes Netzwerk zur Bildungs- und Gesundheitsförderung außerordentlich hilfreich sein, um die Professionalisierung grenzüberschreitend zu voranzutreiben und für die Zusammenarbeit im Grenzraum zu nutzen. Hier könnten ebenfalls Netzwerke identifiziert werden, die erfolgreiche Gesundheitsförderung grenzüberschreitend und projektorientiert durchführten.

Positiv festgehalten wurde bei dem Treff in Enschede, dass durch das Berufskolleg Bocholt-West und das Graafschap College Doetinchem für ein gemeinsames Qualifizierungsmodul „active Lebenstilcoach“ erste Vereinbarungen getroffen wurden.

Ein Kämpfer für den Sport: Karl-Heinz Bickmann (95)

9. Februar 2015

Bocholt. Einer der Mitbegründer der Europäischen Akademie des Sports (eads) Bocholt/Velen hat in bester Verfassung die Vollendung seines 95. Geburtstages gefeiert: Karl-Heinz Bickmann (Foto). Im „Café Sahne“ hielt der frühere Bocholter Verwaltungschef des Amtsgerichtes Hof – und viele Gäste aus Sport und Politik, Justiz und Verwaltung kamen, um Karl-Heinz ein herzliches „Happy Birthday“-Ständchen zu bringen.

„Der Sport muss sich darstellen, artikulieren und Wünsche formulieren“

Den Finger in die Wunde legen, kämpfen,  aufmuntern, Perspektiven aufzeigen: Der rüstige Rentner ist ein Mahner und Warner geblieben. Seine Worte haben nach wie vor Gewicht: „Bei der Größe des Sports in Deutschland ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, mehr einzubringen und das Bestmögliche für den Sport herauszuholen. Der Sport muss sich darstellen, artikulieren und Wünsche formulieren.“

Der Senior fühlt sich auch im betagten Alter sichtlich wohl. Davon konnten sich unter anderem Ludger Triphaus, Präsident des 1. FC Bocholt und Vizepräsident der Europäischen Akademie des Sports sowie Akademieleiter Reinhardt te Uhle persönlich überzeugen. Lange Jahre begleitete der Jubilar auch das Geschehen rund um die Akademie, deren europäische Ausrichtung und grenzüberschreitende Arbeit aus dem Kreis Borken heraus – erst recht aus der Nähe zu den Niederlanden – für Karl-Heinz Bickmann immer richtungsweisend und vorbildlich war.

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Gratulation zum 95.: Karl-Heinz Bickmann mit Ludger Triphaus (links), Vizepräsident der Europäischen Akademie des Sports, und Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo (SPD). Fotos: and

Gratulation zum 95.: Karl-Heinz Bickmann mit Ludger Triphaus (links), Vizepräsident der Europäischen Akademie des Sports, und Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo (SPD). Fotos: and

Karl-Heinz Bickmann, wie er leibt und lebt: Auch zur Vollendung seines 95. Geburtstages am Montag, 9. Februar, sagte er dem Bocholter Bürgermeister (Peter Nebelo, SPD), was ihm an der Stadt nicht so sehr gefällt – zum Beispiel, dass sie durch das insolvente Brauhaus keinen großen Veranstaltungsraum habe. Den brauche die Stadt dringend und auch Bickmanns geliebter Schützenverein St. Georgius.

In Haltern am See am 9. Februar 1920 geboren, verschlug ihn die Liebe 1950 nach Bocholt. Anfangs habe er sich in der neuen Umgebung nicht so wohl gefühlt, erzählte der Jubilar der Gästerunde bei einem Gläschen Sekt. Das legte sich später grundlegend: Der diplomierte Rechtspfleger, als Justiz-Oberamtsrat am 31. Oktober 1983 in den Ruhestand getreten, füllte gewissermaßen als Multifunktionär zahlreiche Ämter aus. Und kein Schuh war ihm zu groß.

Karl-Heinz Bickmann gab immer die Richtung an und wusste für die Sache des Sports zu kämpfen:

  • zum Beispiel in den 1970er Jahren als Vorsitzender des Stadtsportverbandes Bocholt (1971-1975);
  • als langjähriger Präsident des Kreissportbundes (KSB) Borken (1974-1989), dessen Ehrenpräsident er anschließend wurde und in dieser Funktion nach wie vor an Vorstandssitzungen des mittlerweile knapp 150.000 Mitglieder starken KSB teilnimmt;
  • als CDU-Mitglied des Sportausschusses des Kreises Borken (1975-1990);
  • als Mitbegründer der Seniorenunion Bocholt, Seniorenunion Kreis Borken und Seniorenunion Bezirk  Münsterland (zweiter Vorsitzender);
  • als zweiter Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft für den Lokalfunk im Kreis Borken (4. Mai 1987), die damals den Lokalfunk aus der Taufe hob („Radio Westmünsterlandwelle, wmw“);
  • als Vorsitzender des Bocholter Kleingärtnervereins (mehr als drei Jahrzehnte), unter anderem dekoriert mit der Großen goldenen Verdienstnadel des Landesverbandes;
  • als Mitbegründer und Vorsitzender (mehr als 20 Jahre) des Kegelclubs „09“ in der früheren Bocholter Kultkneipe „Kilometerstein 09“ an der Kaiser-Wilhelm-Straße.

Karl-Heinz Bickmann erhielt für sein herausragendes Engagement für Sport und Gesellschaft zahlreiche Auszeichnungen:

  • Seit dem 1. März 1990 ist Bickmann Träger des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland;
  • am 25. Juni 1992 wurde ihm die selten vergebene Ehrenplakette des Kreises Borken überreicht;

  • am 16. Dezember 2003 die Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen, in Düsseldorf verliehen durch den damaligen Sportminister Dr. Michael Vesper und die zweimalige Goldmedaillengewinnerin (Weitsprung und 4 x 100-Meterstaffel) bei den Olympischen Spielen 1972 in München, Heide Ecker-Rosendahl.

 „In fünf Jahren sehen wir uns wieder, spätestens“

Und natürlich sieht sich Karl-Heinz Bickmann nach wie vor Spiele seines 1. FC Bocholt (früher zweite Bundesliga, heute Oberliga) an, für den er natürlich auch Vorstandsarbeit geleistet hat (1967-1975, zweiter Vorsitzender, danach Beisitzer).

Der 95-Jährige wünschte an seinem Festtag seinen zahlreichen Gästen, dass sie genauso alt würden wie er: „Aber nur bei absoluter geistiger Frische.“ Und zum Abschied blickte Karl-Heinz Bickmann – ganz der Alte – voraus: „In fünf Jahren sehen wir uns wieder, spätestens.“


© andresen-presseservice / Horst Andresen

Sportlehrer 2.0 – grenzüberschreitendes Bildungsmodul

Austausch auf Einladung der Europäischen Akademie des Sports (eads) Bocholt/Velen: Im Europahaus in Bocholt trafen sich Vertreter der Hogeschool Arnhem en Nijmegen (HAN), Ben Halle und Martin Smits, sowie der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, Prof. Nils Neuber vom Institut für Sportwissenschaft.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen ist insbesondere im Jahr 2014 durch die eads auf den Weg gebracht worden. Dabei geht es darum, in Kooperation die Voraussetzungen für ein neues Bildungsmodul „Sportlehrer 2.0“ grenzüberschreitend zu entwickeln. Dies soll in Kooperation mit Kommunen sowie Sportorganisationen im deutsch-niederländischen Grenzraum geschaffen werden.

Deutsch-niederländische Kooperation zum Sportlehrer 2.0 in Planung (von links): Martin Smits, Ben Halle und Prof. Nils Neuber. Foto: eads/te Uhle

Deutsch-niederländische Kooperation zum Sportlehrer 2.0 in Planung (von links): Martin Smits, Ben Halle und Prof. Nils Neuber. Foto: eads/te Uhle

150 000 Euro Spendengelder: Seit 20 Jahren Sport-Simons-Preis in Trier

Trier. Günter Albrecht bleibt bescheiden – wie immer: „Es gibt größere Preise“, sagt der Mann, der seit 1995 den Fair-im-Sport-Preis stiftet. Der Inhaber des familiengeführten Trierer Sportgeschäfts Sport Simons weiß aber auch: „Die Größenordnung ist gesund.“ In der Summe geht es um gar nicht so geringe Dimensionen. „Durch seine Unterstützung konnten wir in 20 Jahren 160 tolle Preisträger ehren“, erklärt der Vorsitzende der Trierer Sportakademie, Georg Bernarding. Insgesamt etwa 150 000 Euro habe Albrecht seit 1995 gestiftet, rechnet Sportakademie-Geschäftsführer Klaus Klaeren vor.

Die Idee, nicht Erfolge, sondern vorbildliches Verhalten auszuzeichnen, entstand Mitte der 90er Jahre. Während einer Busfahrt zu einemBasketball-Bundesligaspiel der Trierer gegen Bonn brachte Albrecht dann die Idee eines Fair-im-Sport-Preises ins Gespräch. „Sport ist mehr, als erster, zweiter und dritter Platz“, erklärt er die Motivation. Zunächst sei geplant gewesen, den Preis zehn Jahre lang zu verleihen. „Wir dachten damals nicht, dass wir einen so langen Atem haben würden“, gesteht Klaeren.

150 000 Euro hat Günter Albrecht innerhalb 20 Jahren in die Hand genommen, um vorbildliches Verhalten im Sport zu würdigen. Der ursprünglich für zehn Jahre geplante Fair-im-Sport-Preis ist für dieses Jahr zum 21. Mal ausgeschrieben worden. Gute Vorbilder: Fünf Schulen und sechs Sportler erhielten den Fair-im-Sport-Preis, der seit 1995 nicht für Erfolge, sondern für vorbildliches Verhalten vergeben wird. TV-Fotos: Holger Teusch

150 000 Euro hat Günter Albrecht innerhalb 20 Jahren in die Hand genommen, um vorbildliches Verhalten im Sport zu würdigen. Der ursprünglich für zehn Jahre geplante Fair-im-Sport-Preis ist für dieses Jahr zum 21. Mal ausgeschrieben worden. Gute Vorbilder: Fünf Schulen und sechs Sportler erhielten den Fair-im-Sport-Preis, der seit 1995 nicht für Erfolge, sondern für vorbildliches Verhalten vergeben wird. TV-Foto: Holger Teusch

Sportgeschäfte hätten es heutzutage natürlich auch schwer, sagt Albrecht. So habe er mit der Konkurrenz durch das Internet zu kämpfen, doch der Fairplay-Preis sei ein Teil seines Lebenswerks, den er fortführen wolle.

Die Preisträger: Fünf Schulen und sechs junge Sportler erhielten für ihr Engagement 2014 die Auszeichnung:

Berufsbildende Schule Kusel: Mit einem Sommerbiathlon sammelte die Schule 3440 Euro Spenden für Projekte der Deutschen Welthungerhilfe. Freie Waldorfschule Trier: 24 Stunden lang radelten Schüler von der ersten bis zur dreizehnten Klasse auf Fahrrad-Ergometern und sammelten zugunsten des Trierer Projekts „Auryn“, das Kinder psychisch kranker Eltern unterstützt sowie für eine Waldorfschule in Kenia 5000 Euro.

Grundschule Wasserliesch: Bei einem sogenannten Lebenslauf sammelten die Erst- bis Viertklässler 5800 Euro, die an die Organisation Viva con Agua gingen, die sich nach eigenen Angaben für Wasserprojekte der Welthungerhilfe einsetzt, um Menschen in Entwicklungsländern Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygieneeinrichtungen zu ermöglichen.

Privatschule St. Maximin Trier: „Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung“ heißt es in Artikel 26 der Menschenrechtserklärung. Seit 14 Jahren unterstützt die Trierer Schule mit ihrem Projekt „Angalam“ unter diesem Motto die Bildungsarbeit auf den Philippinen. Dazu gehört seit zwei Jahren auch die Gründung von Basketballmannschaften in Elendsvierteln philippinischer Städte.

Auguste-Viktoria-Gymnasium Trier: „24 Stunden Sport – Fair Play und Fair Trade“ hieß es Anfang Mai, nicht nur auf dem Schulgelände, sondern auch vor dem Dom und auf vielen anderen Trierer Plätzen. „Ihr habt Trier zum Sportraum gemacht“, sagte Klaus Klaeren. Laufend, schwimmend, Badminton, Fuß-, Volley-, Basketball spielend und viele weitere Sportarten betreibend sammelten die Schüler 19 456 Euro für verschiedene Brunnenbau- und Schulprojekte in Indien. Lea Henrich, Hannah Ludwig, Leonie Mänken, Julia Römer, Soraja Lebenstedt und Elias Burg wurden für ihre Vorbildfunktion bei der Fairplay-Tour der Großregion ausgezeichnet. Die sechs Schüler sammelten insgesamt 6459 Euro zugunsten der Deutschen Welthungerhilfe. (teu)

  • Vorschläge für den 21. Fair-im-Sport-Preis müssen bis zum 30. November 2015 bei der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports, Herzogenbuscher Straße 56, 54292 Trier eingehen. Ausgelobt sind sechs gleiche Preise im Gesamtwert von 6000 Euro.

Holger Teusch, Trierer Volksfreund (TV)

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Sport-Simons-Preisträger in Trier: Seit 1995 werden besondere Sportler geehrt – eine äußerst löbliche Idee. TV-Foto: Holger Täusch

 

Fit für den Profit in Ulft: Verbessertes gkgk-Testing

Beim deutsch-niederländischen Projekt „Fit für den Profit“ fand ein grenzüberschreitendes Treffen der Schüler des Graafschap College Doetinchem und des Berufskollegs Bocholt-West statt. Am 5. Februar trafen sich die Beteiligten im niederländischen Ulft, das an der deutsch-niederländischen Grenze liegt, 20 Kilometer von Bocholt entfernt.


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Die Schüler führten in Tandems selbstständig ein Motorik-Testing des Gesundheitsprojektes „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk) bei Grundschülern der Klassen neun und zehn aus Ulft durch. Hierbei konnten sowohl das Testverfahren praxisnah vermittelt als auch Sprachkenntnisse verbessert werden.

Am Nachmittag wurden die Möglichkeiten für Praktika im Sport-, Gesundheits- und Freizeitsektor im Grenzraum in der jeweiligen Landessprache in Kleingruppen vorgestellt und diskutiert.

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Das Projekt „Fit für den Profit“ wird im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert. Es wird begleitet durch das Programm-Management bei der Euregio.

Het project „Fit voor het profijt” wordt in het kader van het INTERREG IV A programma Deutschland-Nederland gecofinancierd met middelen van het Europees Fonds voor Regionale Ontwikkeling (EFRO). Het project wordt begeleid door het programmamanagement van de Euregio.

www.deutschland-nederland.eu

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken und ausbauen

Potsdam. „Unser Name ist Verpflichtung.“ So eröffnete Manfred Wothe (Foto), Geschäftsführer der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB), am 23. Januar die Jahresauftakt-Veranstaltung in Potsdam. Entsprechend kündigte Manfred Wothe eine noch internationaler aufgestellte Bildungsarbeit als bisher an.

Jahresauftaktveranstaltung der ESAB in Potsdam: Geehrte und Gäste. Foto: ESAB

Jahresauftaktveranstaltung der ESAB in Potsdam: Geehrte und Gäste. Foto: ESAB


Grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Netzwerkes mit Partnern aus Schweden und Polen 

Dabei ist die ESAB bereits mit einem breit aufgestellten internationalen Netzwerk als Mitglied des Europäischen Netzwerkes der Akademien des Sports versehen. Darüber gaben nicht nur die einzelnen Grußworte während der Veranstaltung Aufschluss, sondern auch die Delegationen aus Schweden und Polen, die es sich nicht nehmen ließen, der ESAB auch aus ihren Bildungshäusern Grüße zu übermitteln und darüber hinaus das benannte Ziel zu bestätigen. „Wir wollen die Zusammenarbeit weiter fortführen und ausbauen“, sagte Boguslaw Sulkowski, Direktor WOSiR Drzonków.

Reinhardt te Uhle, Leiter der neuen Netzwerk-Servicestelle mit Sitz in Bocholt, stellte im Rahmen der festlichen Veranstaltung die Arbeit des Netzwerks vor. Te Uhle ging besonders auf die geplanten Projekte im Bereich duale Karriere im Sport ein, auf die Umsetzung des Gesundheitsprojekts „Gesunde Kinder in gesunden Kommunen“ (gkgk) im deutsch-polnischen Grenzraum sowie die Schaffung der Servicestelle für das Netzwerk. Weitere Details sollen Mitte März bei der nächsten Arbeitstagung genannt werden. Gastgeber ist dann die Gelderse Sport Federatie (GSF) in  der Sportschule Papendaal im niederländischen Arnheim.

Kern des internationalen Austauschs und der regionalen Arbeit ist und bleibt dabei aus ESAB-Sicht die Bildung im Sport – egal, ob verbandliche Bildung, Berufsausbildung oder das duale Studium. Bei letzteren ist es speziell die „duale Karriere“, die nicht nur für Jan-Olov Jakobsen von der Malmö IdrottsAkademi aus Malmö (Schweden) „ein sehr interessantes Thema“ darstellt.

Besonderheit: Hoher Praxisanteil und enge Verzahnung zu Betrieben

Es sei auch in Deutschland eine Besonderheit mit dem hohen Praxisanteil und besäße daher einen speziellen Stellenwert, so der Vizepräsident für Forschung, Lehre und Weiterbildung an der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam (FHSMP), Prof. Ditmar Wick.

Und das sieht auch die Politik nicht anders. Steffie Lamers, Vizepräsidentin Bildung beim Landessportbund Brandenburg, sprach von einem Novum, als vom „eindeutigen Bekenntnis der Regierungsparteien zur Dualen Karriere“ und fügte hinzu: „Wir sehen diesen Passus des Koalitionsvertrages als Bestätigung, aber auch als Auftrag.“ Diesem Auftrag, so waren sich alle Anwesenden einig, wird die ESAB auch in Zukunft weiter gewissenhaft und erfolgreich nachkommen – national und international.

Gerade der Aspekt der Verzahnung zur Wirtschaft und damit zukünftigen potentiellen Arbeitgebern, wird das Studium und die Ausbildung gerecht. So belegten die Beispiele von Auszubildenden und Studenten mit ihren Ausbildungsbetrieben die Relevanz des dualen Konzeptes. Tino Rölz von der Beruflichen Schule Lindow berichtete als ehemaliger Sportassistent-Auszubildender und aktueller Student der FHSMP über seinen Arbeitsalltag. Genauso wie die berufsbegleitende Ausbildung zur Staatlich anerkannten Erzieherin. Hier unterstrich die Leiterin der Kita Nesthüpfer aus Falkensee, welche Vorteile sich aus Sicht des Ausbildungsbetriebes aus diesem praxisnahen Konzept ergeben.

Ehrungen für die Entwicklung und Stärkung des Brandenburger Sports

Dr. Carola Wiesner, Jürgen Hodek und Dr. Anke Delow erhielten eine Urkunde für ihr hohes Engagement in der Bildungsarbeit und Sportenwicklung im Landessportbund Brandenburg. Stefanie Wenzel und Benjamin Wienke wurden von der Verbandlichen Bildung in das Lehrteam der ESAB berufen.

• Bildergalerie ESAB-Jahresauftakt 2015

Akademie des Sports: Standorte in Hannover und neu in Clausthal-Zellerfeld

Hannover. 1998 hat der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen auf seinem Gelände im Sportpark Hannover die Akademie des Sports als Veranstaltungszentrum und Bildungsanbieter der niedersächsischen Sportorganisation gegründet. Seit Januar 2015 ist die bisherige Bildungsstätte der Sportjugend Niedersachsen in Clausthal-Zellerfeld der zweite Standort der Akademie des Sports, die mit fast 20 anderen europäischen Organisationen seit vielen Jahren Mitglied im Europäischen Netzwerk der Akademien des Sports ist.

hannover-akademie-flyerSportvereine, Sportbünde, Landesfachverbände und sonstige Institutionen, Organisationen und Firmen können an beiden Standorten ihre Veranstaltungen in einem modernen und sportiven Tagungsambiente durchführen – eingebunden in die jeweils besonderen Angebotsstrukturen des Sportparks Hannover und des Nationalparks Harz. Beide Immobilien verfügen über Sport-, Veranstaltungs- und Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen und Einzelpersonen.

Die Akademie des Sports des LandesSportBundes Niedersachsen bietet zudem in Hannover und Clausthal-Zellerfeld ein eigenes themen- und zielgruppenspezifisches Bildungsprogramm an, das dem Anspruch des lebenslangen Lernens folgt.

Die Akademie des Sports richtet sich mit ihren Bildungsangeboten an die Mitglieder und Gliederungen des LSB sowie die sport- und bildungspolitisch interessierte Öffentlichkeit. Das Bildungsprogramm basier t auf dem LSB-Bildungsverständnis und ergänzt die verbandlichen Aus-, Fort- und Weiterbildungsangebote des LSB. Die Bildungsangebote sind so gestaltet, dass sich die Gäste mit ihren Interessen und Bedürfnissen wohlfühlen und sagen können „Ich habe mich (weiter-)entwickelt!“

Anspruch der Akademie des Sports ist es, Möglichkeiten der Wissensvermittlung, Kompetenzentwicklung sowie Meinungs- und Erfahrungsaustausch zu bieten und so für einen lebendigen Wissenstransfer in die gesellschaftlichen Debatten zu sorgen.

Netzwerk stellt sich professioneller auf

Bocholt. Wegweisende Arbeitstagung im Europahaus in Bocholt: Das Europäische Netzwerk der Akademien des Sports tagte am 6. und 7. November 2014 im Westmünsterland am Sitz der gastgebenden Europäischen Akademie des Sports (eads). Dazu gehörte auch ein Empfang der Stadt Bocholt im Historischen Rathaus der Stadt, das 1618-1624 erbaut wurde. Die erste Stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth Kroesen empfing die Netzwerkgruppe mit Vertretern aus Schweden, Polen, den Niederlanden, der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens und aus Luxemburg.

LSB-Forum in der Sportakademie Trier: Sportstätten optimal nutzen

Mit Sportentwicklungsplänen haben neben Trier derzeit viele weitere rheinland-pfälzische Kommunen zu tun. Wissenschaftler und rund 80 Vertreter von Kommunen, Sportverbänden und -vereinen haben sich beim Forum des Landessportbundes in der Trierer Sportakademie mit diesem Thema beschäftigt.

Wünschen kann man sich viel, aber nicht alles wird am Heiligabend unter dem Weihnachtsbaum liegen. Wenn es um kommunale Sportstätten geht, ist es kaum anders als  mit den Wunschzetteln. Nicht alles, was sich der Sport wünscht, ist – vor allem finanziell – realisierbar. Ob Sanierung, Neubau oder die (scheinbar) banale Frage der Sportplatz- oder Hallenbelegung: Sportentwicklungspläne sollen den Verantwortlichen einen Leitfaden für Entscheidungen an die Hand geben.

Dabei ist schon allein die Beobachtung, wie groß die Auslastung von Sportanlagen ist, gar nicht so einfach, erklärte Werner Pitsch vom Sportwissenschaftlichen Institut der Universität des Saarlandes beim Forum in der Trierer Sportakademie, zu dem etwa 80 Zuhörer aus Kommunen, Sportvereinen und Sportverbänden gekommen waren.

Gurte Resonanz: 80 Gäste verfolgten das Sportforum des Landessportbundes Rheinland-Pfalz in der Sportakademie Trier. Fotos: LSB

Gurte Resonanz: 80 Gäste verfolgten das Sportforum des Landessportbundes Rheinland-Pfalz in der Sportakademie Trier. Fotos: LSB

Studie über falsche Auslastung

In Neustadt an der Weinstraße habe man die Auslastung über mehrere Monate von zehn Studenten beobachten lassen. Das Ergebnis nennt Pitschs Kollege Christian Rullang das klassische Dilemma der Auslastungsplanung. Man habe herausgefunden, „dass nicht zu wenige Sportstätten zur Verfügung stehen, sondern dass sie nicht optimal genutzt werden“. Im Widerspruch dazu steht Rullangs Aussage, dass es laut der Belegungspläne der meisten Kommunen keine oder nur ungenügend freie Kapazitäten gibt.

Die Bedürfnisse nach Sportmöglichkeiten zu befriedigen, sei aber nahezu überlebenswichtig für Gemeinden, sagte Prof. Dr. Eike Emrich (Foto oben). Der Vorsitzende des Kuratoriums Sportwissenschaft des Landessportbundes Rheinland-Pfalz nannte das Beispiel Pirmasens: Die Bevölkerung der Stadt in der Westpfalz schrumpfte seit 1970 um fast 18 000 auf rund 40 000 Einwohner.

Eine Reduktion der Sportstätten würde laut Emrich die Stadt aber noch weniger attraktiv machen. „Insofern ist die Ausstattung mit Sportstätten und deren Erhalt ein wesentlicher Faktor“, so Emrich. Der Lehrstuhlinhaber für Sportökonomie und -soziologie an der Universität des Saarlands sieht einen Zusammenhang zwischen subjektiver Lebenszufriedenheit und der Ausstattung einer Kommune mit Sportstätten. Die grundsätzliche Frage, ob Sport ähnlich der Kultur einen Wert an sich darstelle, sei aber noch nie diskutiert worden.

Holger Teusch
Trierischer Volksfreunsd, 26. November 2014