Dass Sport die Menschen auch über Landesgrenzen hinweg verbindet, wurde beim ersten „Sportfestival der Großregion“ in Perl eindrucksvoll bestätigt.

Tapfer stapelt die siebenjährige Melanie Bierkasten auf Bierkasten, um sich darauf – gesichert durch ein Seil des Technischen Hilfswerks – immer weiter in die Höhe zu arbeiten. Dann trifft Ministerpräsident Tobias Hans am Deutsch-Luxemburgischen Schengen-Lyzeum ein. Prompt kracht der Bierkasten-Turm ein, und die Siebenjährige schwebt nach dem ersten Schreck lächelnd am Sicherungsseil langsam wieder der Erde entgegen. Klar: Der Ministerpräsident war’s nicht schuld. Er war als Schirmherr dieser zweitägigen Sport- und Spaßveranstaltung gekommen, um mit seinem Besuch zu unterstreichen, für wie wichtig er den grenzüberschreitenden Sport in der Großregion hält.

Mit diesem Ziel vor Augen war 1996 der „Europäische Sportpool der Großregion“ (kurz: Eurosportpool) gegründet worden, in dem das Saarland im Januar 2017 für zwei Jahre den Vorsitz übernommen hat. Nachdem er den Ministerpräsidenten begrüßt und zu einem kleinen Rundgang eingeladen hatte, fand Frank Wagner, CDU-Landtagsabgeordneter aus Merzig, als einer der Väter des Eurosportpools am Rande die Zeit, der SZ diese Organisation kurz vorzustellen. „Dieser Pool umfasst Vereine und Verbände aus dem ganzen Saarland, aus Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Grand Est, Wallonien und Ostbelgien.“

Nach dem Ziel dieses zweitägigen Sportfestivals in Perl gefragt, antwortete Wagner: „Wir wollten zum Ende des zweijährigen Vorsitzes noch einmal einen attraktiven Akzent setzen. Und wo könnte das besser geschehen als an dieser Schule, die schließlich ein Leuchtturm-Projekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit darstellt?“ Das sah der Ministerpräsident genauso: „Das ist letztlich der Grund, warum ich mich heute besonders gerne als Schirmherr bei dieser Veranstaltung umschaue.“

Während der Freitag für Wettkämpfe, Workshops und Sportstationen für Schüler aus der Großregion – Rheinland-Pfalz, Saarland, Belgien und Luxemburg – reserviert war, stand der Samstag insbesondere Familien und Besuchern jeden Alters offen. Aus der Vielzahl der Angebote können hier gar nicht alle aufgezählt werden. So startete der öffentliche und kostenfreie Familien-Sporttag mit einer Barmer-Firmen- und Familienwanderung sowie einer Drei-Länder-Radtour. In der Sporthalle kämpften junge Schülerinnen aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Frankreich während eines internationalen Handballturniers um sportliche Lorbeeren. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bot Schwimmkurse an, außerdem gab es überall Mitmachangebote wie Klettern, Soccer und Hüpfburg. Auch der Naturpark Saar-Hunsrück war mit einem Angebot zum Thema Umwelterziehung vertreten. Das Familienzentrum Perl-Mettlach erwies sich vor allem für die kleinen Besucher als interessante Anlaufstelle, ebenso wie die Laufrädchenstation der Europäischen Sportakademie Trier.

Auf dem Gelände lockte ferner der große Barmer-Event-Truck mit tollen Mitmachangeboten und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm. Und damit Tobias Hans sowie die weniger prominenten Besucher die vielen Attraktionen gut gestärkt genießen konnten, boten die Saar-Landfrauen hausgemachten Kuchen an. Natürlich rundeten ferner herzhafte Speisen und Getränke das leckere Angebot ab.

Das grenzüberschreitende Sportfestival endete schließlich im Rahmen des Kultur-Sommers mit einem Knaller: Die Band Oku & the Reggaerockers spielte auf. Dabei wurden die acht Musiker um Sänger Oku erneut mit ihrer besonderen Musik ihrem Ruf gerecht – inspiriert durch die Gruppe Beatsteaks und Sänger Jan Delay –, ein Garant für mitreißende Musik zu sein.

Quelle: Saarbrücker Zeitung, Dieter Ackermann, https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/perl/erstes-sportfestival-der-grossregion-in-perl_aid-33267061

„Ehrenamt und Integration – zwei absolute Herzensangelegenheiten“

„Ehrenamt und Integration – zwei absolute Herzensangelegenheiten“, so stellte es der Leiter des internationalen Arbeitskreises Helmut Loenenbach passend heraus. Das Verbinden beider ist ein großer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung, zu dem vor allem der Sport eine Menge beitragen kann. Bei dem deutsch-französisch-ungarischen Forum zum Thema „Integration von geflüchteten Frauen und Männern durch ein Ehrenamt im Sport“ in der Europäischen Akademie des rheinland-pfälzischen Sports in Trier, zu dem die Abteilung „Internationales“ und das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ des LSB mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) eingeladen hatten, wurde ein ganzes Wochenende über dieses Thema diskutiert und an Lösungsvorschlägen gearbeitet. „Sowohl Vereine als auch bereits integrierte Geflüchtete die ein Ehrenamt ausüben, können einen wichtigen Beitrag für eine gelingende Integration beitragen“, so Loenenbach.

Neben Teilnehmern aus Deutschland, nahmen ebenso Sportler und Offizielle aus Frankreich, Ungarn sowie in Deutschland lebende, geflüchtete Syrer an dem Workshop teil. Gerade letztere bewiesen, wie viel ein Ehrenamt zur Integration beitragen kann. Denn auch wenn unterschiedliche Kulturen aufeinanderprallen, ist dies kein Grund dafür, dass keine Freundschaften entstehen können. Ein hervorragendes Beispiel hierfür lieferte der  Samstagabend, als die ungarischen Tänzerinnen, die zuvor teilweise noch keinen Kontakt zu geflüchteten Menschen hatten, mit den Syrern eine gemeinsame Tanzeinlage, sowohl europäischer als auch traditioneller Tänze aus Syrien, zum Besten gaben.


„Mainzer Erklärung“
Dass die Integration von Migranten ins sportliche Ehrenamt dennoch weiterhin Aufholarbeit bedarf, stellte Lisa Warzelhan mit den Ergebnissen einer im Vorfeld durchgeführten Online-Umfrage dar, an der sich insgesamt 182 Vereine aus Rheinland-Pfalz beteiligten. Alois Stroh präsentierte bereits einen Lösungsansatz des Fußballverbandes Rheinland, der in den vergangenen beiden Jahren zahlreiche Lehrgänge für Geflüchtete zum Erwerb einer Trainerlizenz angeboten hat, um somit den Anteil dieser im Ehrenamt zu erhöhen. „Das Erlangen einer Lizenz ermöglicht Geflüchteten die Grundlage zum Ausüben einer Trainertätigkeit und somit einer ehrenamtlichen Aufgabe.“ Dass an diesem Angebot Bedarf besteht, zeigen die zahlreichen Lehrgangsteilnehmer, die dieses Angebot wahrnahmen.

In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmer gemeinsam mit Referenten wie dem EU-Abgeordneten Norbert Neuser, wie Vereine, Verbände und EU das Vorhaben, Menschen mit Fluchterfahrungen oder Migrationshintergrund in ein Ehrenamt zu begleiten, unterstützen können. Neuser betonte vor allem, wie wichtig es ist, dass die europäischen Staaten nicht getrennt, sondern gemeinsam an dieser Problematik arbeiten. „Wir dürfen froh sein, dass wir in Europa Frieden haben und uns freundschaftlich unterstützen“, so der rheinland-pfälzische EU-Abgeordnete. Auch das Einbringen von geflüchteten Frauen im Sport und vor allem im Ehrenamt stand aufgrund des bisherigen Mangels als Gesprächsthema im Mittelpunkt. „Reine Frauengruppen auch in Individualsportarten“ und „Trainerinnen mit Migrationshintergrund“ waren nur einige der Lösungsideen.

Die in den Arbeitsgruppen gesammelten Vorschläge wie die gezielte Bildung von sportspezifischen Flüchtlingsinitiativen, Eventangebote rund um den Sport, spezielle Referate zum Thema Ehrenamt oder die Idee eines europäischen Flüchtlingsrates wurden von den Referenten detailliert vorgestellt. „Integration ist ein Geben und Nehmen. Vereine sollten ankommende Menschen so akzeptieren, wie sie sind und Möglichkeiten schaffen, die zur Integration beitragen, auf der anderen Seite sollten aber auch die Geflüchteten sich bemühen etwas positives für die Gesellschaft beizutragen“, äußerte sich Referent Baris Kayar (Leiter des Projektes „Raufen nach Regeln“ am Jugendzentrum Lionhof). „Wir freuen uns, dass unsere Kandidatur im Rahmen der Projektausschreibung ´Diversität und Partizipation´ 2018 von der Jury des DFJW ausgewählt wurde. Ohne diese Unterstützung hätte das Jugendprojekt gar nicht stattfinden können.“

Doch nicht nur das Arbeiten an Lösungsvorschlägen stand in Trier im Mittelpunkt, sondern auch der internationale Austausch der vier Nationen und die gemeinsamen Unternehmungen, zu denen eine kleine Besichtigung der ältesten Stadt Deutschlands gehörte.

13. Sportforum in der Europäischen Woche des Sports

„Der Weg führt eben nicht nur nach oben“

Perl. Johannes Rydzek ist der „König der Kombinierer“. Über seine Erfolge, aber auch über die Tiefschläge in seiner Karriere und viel Privates sprach er am Freitagabend beim 13. Sportforum des Landkreises Merzig-Wadern in Perl. Von David Benedyczuk

Johannes Rydzek wirkt gelöst, als er am Freitagabend beim 13. Sparkassen-Sportforum des Landkreises Merzig-Wadern in der Aula des Schengen-Lyzeums in Perl über sich und sein Sportlerleben spricht. Im Februar krönte er sich in Pyeongchang zum König der Nordischen Kombinierer, gewann neben Olympia-Gold von der Großschanze auch den Teamwettbewerb mit Deutschland. Seit gut drei Wochen hat zudem das private Glück einen Höhepunkt erreicht. Da heiratete der 26-jährige Oberstdorfer seine langjährige Freundin Lissi. Aus seiner Sicht „ist ein Grundstein für den sportlichen Erfolg auch das Wissen, dass da jemand ist, der mich immer nimmt, wie ich bin“, sagt Rydzek.

Wie er ist, da gewährt der 26-Jährige in Perl Einblicke: Ob sich sein Leben seit Olympia in Korea verändert habe? „Nee, zum Glück nicht“, sagt er. Das Interesse sei „natürlich nochmal gestiegen. Aber ich habe zu Hause immer noch die alten Freunde und die Familie.“

Rydzek erzählt von den Anfängen im Sport, etwa dem ersten Skisprung­anzug, einer Maßanfertigung: „Ich war mit vier Jahren halt nicht der Größte.“ Die Erinnerung an den ersten Sprung von der 20-Meter-Schanze? „Dunkel vorhanden“, sagt Rydzek: „Ich wollte jedenfalls gleich wieder hoch.“

Die Schanze stellt dennoch nach wie vor eine Überwindung dar, sich den steilen Anlauf hinunterzustürzen, ist nicht ohne: „Wenn man auf die Kante zufährt, sieht man den Absprung erst sehr spät“, erläutert Rydzek: „Bis das Luftpolster greift, ist es immer ein spannender Moment. Wenn man dann in der Luft gleitet, macht es aber richtig viel Spaß – vor allem, wenn man merkt: Es geht weit.“ Dennoch sagt er auch: „Springen alleine wäre mir zu wenig.“

Die Faszination für Schnee und Höhen wurde ihm irgendwo in die Wiege gelegt: „Ich bin in Oberstdorf aufgewachsen, wo sich im Tal ein unglaubliches Panorama bietet. Die Berge haben mich daher schon immer fasziniert, sie geben mir unheimlich viel Kraft“, sagt Rydzek. Auch um Rückschläge wegzustecken, denn Rydzek hat auch schon Schattenseiten erlebt – wie bei Olympia 2014 in Sotschi, als er im Sprint einer Fünfergruppe um den Sieg vom eigenen Teamkollegen Fabian Rießle unglücklich berührt wurde und wegrutschte. Weil sich die Deutschen gegenseitig „ausmanövrierten“, siegten zwei Norweger. Silber im Team sei damals ein Trost gewesen, so richtig verarbeitet hat er das Ganze aber erst seit Pyeongchang, wo Rießle, Eric Frenzel und er als Sieger den zuvor verpassten deutschen Triumph nachholten. Heute sagt Rydzek zum Malheur von 2014: „Es gehört zu den emotionalen Erfahrungen, die man machen muss und die ich nicht missen möchte. Der Weg führt eben nicht nur nach oben. Ich habe das für mich irgendwo gebraucht.“

Er kam stärker denn je zurück, schon die Saison 2016/17 lief überragend: In Lahti holte Rydzek bei der Nordischen Ski-WM alle vier Goldmedaillen, zwei im Einzel, mit der Mannschaft und im Teamsprint. Insgesamt ist er sechsfacher Weltmeister – und steht im Guiness-Buch der Rekorde: Im 50-Meter-Schanzenhochlaufen hält er mit 27,69 Sekunden die Bestmarke. „Das war tatsächlich verrückt“, sagt Rydzek: „Und absolut anstrengend. Ich habe das total unterschätzt. Aber enorm, dass ich im Guinness-Buch stehe“, sagt er und lacht.

Er ist dankbar, sich beim Zoll-Ski-Team intensiv dem Sport widmen zu können: „Wir profitieren enorm von den öffentlichen Einrichtungen – dass wir so viel in unseren Sport investieren können.“ Beim Studium für Wirtschaftsingenieurwesen kam ihm auch seine Uni in Kempten seit 2012 stets entgegen: „Es fehlt nur noch die Bachelorarbeit“, verrät Rydzek.

Und die weiteren sportlichen Ziele? „Bei der WM in Seefeld bin ich ja vierfacher Titelverteidiger. Wenn ich da vorher sagen könnte: Ich bin körperlich zumindest in der Lage, das zu verteidigen, wäre das toll“, sagt Rydzek. Den Gesamtweltcup, wo er 2014 und 2017 (jeweils hinter Eric Frenzel) Zweiter wurde, habe er dagegen nicht unbedingt auf dem Zettel: „Da muss einfach so viel passen. Das kann man nicht planen.“ Aber die Basis für weitere Erfolge ist gelegt: „Jeder entwickelt automatisch Ehrgeiz, wenn er seine Passion gefunden hat – für mich ist das die Nordische Kombination“, sagt Rydzek.

Deutscher und polnischer Euroregionsteil feiern silbernes Jubiläum in Zielona Gora

Am 21.09. feierte die Euroregion mit rund 170 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft ihr 25-jähriges Jubiläum; auf den Tag genau ein Vierteljahrhundert nach der Unterzeichnung des Gründungsvertrags durch den polnischen Kommunalverband Sprewa-Nysa-Bobr und den deutschen Verein Spree-Neiße-Bober. Die Veranstaltung fand im Marschallamt der Wojewodschaft Lubuskie in Zielona Gora statt.
Mehrere hochrangige Vertreter, wie die Marschällin der Wojewodschaft Lubuskie, Frau Elżbieta Anna Polak, der Vizewojewode Herr Robert Paluch, der Vorsitzende des Ausschusses für Europaangelegenheiten, Entwicklungspolitik und Verbraucherschutz im Brandenburger Landtag, Herr Marco Büchel, MdL Brandenburg sowie der Leiter der Abteilung Europaangelegenheiten im brandenburgischen Ministerium der Justiz und für Europa und Verbraucherschutz, Herr Reiner Kneifel-Haverkamp übermittelten Grußworte an die Anwesenden.
Die beiden Euroregionspräsidenten Czesław Fiedorowicz und Harald Altekrüger blickten zurück auf das seit 1993 Erreichte, wagten aber auch einen Ausblick auf die immer noch bestehenden Barrieren, die es beiderseits der Neiße abzubauen gilt.
Die Moderation übernahm der Kabarettist und Autor STEFFEN MÖLLER, der für viele Lacher im Publikum sorgte, als er auf seine witzige Art Deutschen und Polen den Spiegel vorhielt.
Die Feierstunde bot überdies eine gute Gelegenheit langjährige Aktivposten der deutsch-polnischen Zusammenarbeit auszuzeichnen. Kristina Neumann, die Beauftragte für internationale Beziehungen der Stadt Cottbus sowie der Gubiner Bürgermeister, Bartłomiej Bartczak, wurden für ihr außerordentliches Engagement geehrt.
Gleiches gilt für insgesamt vier langjährige und themenübergreifende, kommunale Partnerschaften. Prämiert wurden die Städte Zielona Gora und Cottbus, Neißestadt Guben und Miasto Gubin, die Gemeinden Schenkendöbern und Trzebiechow sowie das Amt Peitz und die Gemeinde Zbaszynek.


Alle Anwesenden waren sich einig, dass das Interesse an der Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Nachbarn weiterhin riesengroß ist. Man wartet nunmehr auf die entscheidenden Signale aus Brüssel zur zukünftigen INTERREG-Förderung, um auch die nächsten 25 Jahre kraftvoll anzugehen.

Wissenstransfer grenzenlos: Sportentwicklungsplanung als Best Practice in Polen

Zielona Gora (Polen), 13.09.2018

Der Wandel der Gesellschaft, der Werte und der Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger beeinflusst auch über kurz oder lang den Sport: Zieht sich die Veränderung von gesellschaftlichen Werten über Jahrhunderte hinweg, unterliegen die Bedürfnisse einer wesentlich kürzeren Halbwertszeit. An die Entwicklungen des Bewegungsverhaltens und der Ansprüche an Bewegungsräume und Infrastruktur müssen sich Gemeinden und Kommunen orientieren, um zukunftsfähige Lebensräume zu entwickeln.

Im Olympiazentrum Drzonków trafen zur Konferenz „Grenzüberschreitende Aktivitäten für Sport und Erholung“ am 13. September 2018 zahlreiche Vertreter von Kommunen und Sportorganisationen aus den deutsch-polnischen Nachbarregionen Brandenburg und dem Lebuser Land zusammen und diskutierten über den Sport im Wandel im Kontext der europäischen Zusammenarbeit.

Das An-Institut der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der Europäischen Sportakademie schilderte dabei im Vortrag „Kommunale Sportentwicklungsplanung und multifunktionale Sportstätten als Reaktion auf den Wandel des Sports (Best Practice)“ die unzähligen Möglichkeiten auf die Bedürfnisse der Bevölkerung einzugehen, die sich durch die Integrierte Sportentwicklungsplanung (ISEP) mit wissenschaftlichen Planungsverfahren ergeben. Professor Rode und Landschaftsarchitekt Wolf Ahner präsentierten Beispiele für bereits abgeschlossene Projekte.

Im Rahmen der Konferenz wurden im Wettbewerb „Grenzüberschreitende Aktivitäten für Sport und Erholung“ jeweils drei deutsche und polnische Gemeinden für ihre bewegungsorientierten Investitionen ausgezeichnet:

Im Landkreis Spree-Neiße:

  1. Platz: Sportpark Krieschow
  2. Platz: Sportstätte Drebkau-Schorbus
  3. Platz: Sportstätte Trebendorf

In der Woiwodschaft Lebus:

  1. Platz: Bewegungspark in Nowa Sól
  2. Platz: Sportzentrum und Fitness Park in Babimost
  3. Platz: Sportzentrum in Zbąszyń

Vom Sportgeist geeint: ESAB und Niederschlesien setzen Schwerpunkte für die Zukunft

Breslau, 6./7.09.2018

Seit dem Jahre 2017 ist die Region Niederschlesien aktives Mitglied im Internationalen Kuratorium der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg (ESAB). Die noch junge Zusammenarbeit eint ein Ziel: Den Sport und die Beziehungen der beiden Grenzregionen zu stärken und zu entwickeln.

Auf Einladung des Marschallamtes Niederschlesiens und der Niederschlesischen Sportföderation fanden deutsche und polnische Sportfunktionäre am 6. und 7. September 2018 in Breslau zusammen, um über zukünftige Projekte und Schwerpunkte zu beraten. Am ersten Tag drehte sich für die brandenburgische Delegation des Landessportbundes Brandenburg (LSB) und der ESAB alles um aktuelle Best-Practice-Projekte. Nach dem Empfang durch Iwona Krawczyk, der niederschlesischen Vizemarschallin, informierte Wolfgang Neubert, Präsident des LSB Brandenburg und Direktor der Cottbusser Eliteschule des Sportes, informierte über den Verlauf des Austausches zwischen Trainern aus Brandenburg und Niederschlesien, der im Juni dieses Jahres in Cottbus stattfand. Anerkennung fand dabei das polnische Programm „Der kleine Meister“, an dem auch Spitzensportler aus Brandenburg in die Vorbild-Rolle schlüpfen können.

Der Geschäftsführer der Niederschlesischen Sportföderation, Arkadiusz Zagrodnik, sieht mehrere Ansatzpunkte für gemeinsame Zusammenarbeit: Dazu zählen der Austausch von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Rahmen von bekannten Sportevents wie dem Breslauer Marathon sowie der Austausch von Studenten- und Dozenten zwischen der Hochschule für Sport aus Breslau (AWF Wrocław) und der Fachhochschule für Sport und Management Potsdam der ESAB.

Die Gelegenheit für die Intensivierung der Zusammenarbeit wird es in Zukunft regelmäßig geben. ESAB Geschäftsführer Manfred Wothe sprach Einladungen zur internationalen Konferenz „Grenzüberschreitende Aktivitäten für Sport und Erholung“ in Zielona Gora, zum internationalen Workshop für die Leiter der Sportschulen und Sportzentren nach Kienbaum und zum internationalen Symposium „Mobilität im Alter“ nach Potsdam aus.

Die Konkretisierung der Ideen folgte am zweiten Tag. Mit dem Rektor der Hochschule für Sport aus Breslau fanden erste Kooperationsgespräche statt. In die Verlängerung gingen die deutsch-polnischen Trainergespräche: Das Ziel war, mögliche Termine für gemeinsame Veranstaltungen in der Leichtathletik, im Radsport, Fußball und Volleyball zu finden. Fest stehen nun auch Ort und Termin der nächsten Sitzung des ESAB Kuratoriums: Marschallin Krawczyk lädt im April 2019 nach Niederschlesien ein.

Brandenburgs Stellvertretender Ministerpräsident Görke wird neuer Vorsitzender des ESAB-Kuratoriums

Das internationale Kuratorium der Europäischen Sportakademie hat einen neuen Vorsitzenden: Der Stellvertretende Ministerpräsident Christian Görke übernimmt ab sofort das Amt. Der dem Sport verbundene Minister freut sich auf die neue Aufgabe, um als Kuratoriumsvorsitzender einen wichtigen Beitrag zur Förderung des europäischen Gedankens und zum Erfahrungsaustausch der nationalen wie internationalen Partner auf den verschiedenen Ebenen des Sports beizutragen.

Das ESAB-Kuratorium setzt sich aus Vertretern der polnischen Wojewodschaften Lubuskie, Zachodniopomorskie und Dolnoslaskie, der südschwedischen Provinz Skane sowie des Landessportbundes Brandenburg und seiner Europäischen Sportakademie Land Brandenburg zusammen. Es wurde im Juni 2005 in Potsdam gegründet.

Die Schwerpunkte des Kuratoriums liegen in der Koordinierung der Zusammenarbeit der Partnerregionen im Grenzraum und Umsetzung der EU-Förderperiode 2014-2020 im Bereich des Sportes, der Gesundheit und der Bildung.

Das Kuratorium der ESAB versucht, den Sport als ein Bindeglied zwischen den Nationen auf dem Weg des europäischen Einigungsprozesses zu etablieren und durch vielfältige Aktivitäten ein gemeinsames Europa mitzugestalten.

Die Europäische Woche des Sports 2018 in Ostbelgien

Alle – nun ja, fast alle – machen wieder mit! Schätzungsweise 4.000 Teilnehmer werden an annähernd 300 Sportaktionen und Schnupperkurse während der Europäischen Woche des Sports 2018 in Ostbelgien teilnehmen. Der Mittelpunkt der Europäischen Woche des Sports in Ostbelgien ist die Aktion BeActive newcomer.  Hiermit sind Personen gemeint, die noch nie oder nur wenig Sport betrieben haben oder diejenigen, die „vor langer Zeit“ sportlich aktiv waren aber seither Zeit kein Sport mehr ausgeübt haben. Diesen Personen soll die Europäische Woche des Sports dabei helfen, den Einstieg oder Wiedereinstieg in Sport- oder Bewegungsaktivitäten zu finden.

Die Europäische Woche des Sports  findet 2018 in Ostbelgien – dem deutschsprachigen Bundesland Belgiens mit 76.000 Einwohnern auf 850 km² – bereits zum vierten Mal statt. Die Kernwoche der Europäischen Woche des Sports  findet europaweit  vom 23. September bis zum 30. September statt. In Ostbelgien wird der Europäische Woche des Sports auf drei Wochen verlängert, damit die teilnehmenden Sportanbieter sich nicht mit ihren Initiativen gegenseitig Konkurrenz machen und jeder die Chance hat, neue Mitglieder zu begeistern.

Neben den Sportaktivitäten und motivierenden Gewinnspielen finden auch interessante Referate rund um das Thema Sport statt. Zu Sport und Inklusion referieren am 27. September 2018 Prof Denis Jaeken, Ehrenpräsident des Belgischen Paralympischen Komitees und Mitglied des Europäischen Paralympischen Komitees sowie  Frau Dr. Vera Tillmann vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport in Frechen. Am 2. Oktober2018  findet ein Impulsreferat zum Thema „Die Bedeutung von Sport und Bewegung im Seniorenalter“ mit dem Sportwissenschaftler (AD) Wolfgang Hartmann statt.

Mit der Maßnahme der Europäischen Woche des Sports sagt die Europäische Kommission seit 2015 dem Bewegungsmangel in Europa den Kampf an! Das Ziel ist es, die Teilnahme an Sport und körperlicher Betätigung in Europa zu fördern und die Bevölkerung für die zahlreichen Vorteile eines „bewegten Lebens“ zu sensibilisieren.

Weitere Informationen zur Europäischen Woche des Sports in Ostbelgien und eine Übersicht zu den Sportangeboten finden Sie unter: http://www.ostbelgiensport.be

Weitere Informationen zur Europäischen Woche des Sports in Europa finden Sie unter: https://ec.europa.eu/sport/week_en

 

Internationale Woche mit Sport und Spaß in Trier

28 Jugendliche Sportlerinnen und Sportler aus Triers Partnerstädten Weimar und Nagaoka sowie dem italienischen Reggio Emilia und der Ukraine haben mit ihren Betreuern im Rahmen des 20. Internationalen Sportjugendcamps zusammen eine Woche in Trier und Umgebung verbracht. Im Vordergrund standen bei dem Camp nicht sportliche Höchstleistungen, sondern das Kennenlernen der Kulturen und das Miteinander. Die Jugendlichen verstanden sich tatsächlich so gut miteinander, dass sich je nach Programmpunkt die verschiedenen Gruppen immer wieder neu mischten. Auch die Verständigung auf Englisch funktionierte nationenübergreifend.

Trotz des teilweisen sehr trockenen Wetters konnten die Jugendlichen viele verschiedene Aktivitäten genießen, unter anderem eine Wanderung, eine Stadtführung, einen Graffiti-Workshop, Tanzen und Sporttauchen im Nordbad. Zum Segeln am Freitagnachmittag gesellte sich sogar Bürgermeisterin Elvira Garbes dazu, die die Jugendlichen schon zu Beginn offiziell empfangen hatte. Die jungen Sportfans waren wie im vergangenen Jahr wie im Max-Planck Gymnasium untergebracht. Organisiert wurde die Jugendwoche wie gewohnt vom Stadtlauf e.V., in Kooperation mit der Europäischen Sportakademie, der Stadtjugendpflege, dem Amt für Schulen und Sport und der städtischen Gebäudewirtschaft.

Quelle: Foto/Presseamt Trier

Fair Play Tour: Projektgruppe reist nach Ruanda und Burundi

Auch bei der 20. Auflage der Fair Play Tour durch die Großregion Mitte Juni haben 320 Jugendliche und ihre Betreuer erneut viele Spendengelder für Schulprojekte in Ruanda und erstmals auch für ein solches Projekt in Burundi erradelt. 20 Teilnehmer und Betreuer der bisherigen Fair Play-Touren begeben sich am morgigen Donnerstag auf eine achttägige Projektreise nach Ruanda und Burundi. Sie besuchen dabei zunächst drei in den letzten Jahren fertiggestellte Grundschulen in Ruanda, nämlich die in den Orten Gashike, Mwendo und Kadehero.

Die Organisation und Durchführung dieser Projektreise liegt bei der Fair Play Tour in den Händen der Europäischen Sportakademie des rheinland-pfälzischen Sports. Die Delegationsleitung hat Helmut Loenenbach, Vorsitzender im Landessportbund-Ausschuss Internationales. Er wird unterstützt von den langjährigen Tourbegleitern Kaspar Portz und Karl Joseph Roth sowie Niklas Breiling und Kilian Werdermann von der Europäischen Sportakademie. Vor Ort wollen sie sich von den aus Spendengeldern ermöglichten Renovierungen bzw. Neubauten überzeugen. Zwei Tage der Projektreise dienen zudem einem Besuch im Nachbarland Burundi, einem der ärmsten Länder der Welt. Hier werden mit einem Teil der Spendengelder die Schule in Muyange renoviert, eine neue Schulspeisung eingerichtet, Sanitäranlagen gebaut und eine Bauernkooperative zum Anbau gesunder Nahrungsmittel für die Schule unterstützt. Damit sich die Situation für die Kinder in den Schulen verbessert, wird die Welthungerhilfe jetzt mit den Geldern aus den Lebensläufen, die im Zusammenhang mit der Fair Play Tour stattfanden, auch gezielt in Muyange investieren. Sechs neue Klassenräume und sechs Toiletten sollen gebaut sowie zwei Wassertanks à 10.000 Liter zur Verfügung gestellt werden.

Ein weiteres Augenmerk der Projektreise liegt auf der beruflichen Ausbildung von Jugendlichen in Ruanda, hier speziell in der Don Bosco Technical School in Kigali. Diese Schule besteht seit vielen Jahren. Salesianer betreiben sie. Auch die Trierer Initiative „Handwerk hilft“ unterstützt die Schule.

Damit sie neben der reinen Projektarbeit und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Genozid vor rund 20 Jahren auch weiter Eindrücke von Land und Leuten gewinnen können, stehen für die Mitglieder der Projektgruppe zusätzlich eine Stadterkundung in Kigali und ein Besuch im Akagera-Nationalpark auf dem Plan.

Quelle: Trierischer Volksfreund, 25. Juli 2018