Special Olympics Hannover 2016 – ein Fazit
Hannover. Die Nationalen Sommerspiele für Menschen mit geistiger Behinderung von Special Olympics Deutschland (SOD) fanden vom 6. bis 10. Juni 2016 in Hannover statt. Rund 4800 Athletinnen und Athleten sorgten in dieser Woche in 18 Sportarten sowie dem wettbewerbsfreien Angebot für spannende Wettkämpfe und emotionale Momente. Das Fazit fiel positiv aus, zeigte aber auch auf, dass noch viel getan werden müsse.
Rund um die Nationalen Sommerspiele für Menschen mit geistiger Behinderung ergaben sich verschiedene Fragen: Inwiefern ist der Umgang von Menschen mit und ohne (geistiger) Behinderung in unserer Gesellschaft und im Sport selbstverständlich? Tragen Veranstaltungen wie diese dazu bei, dass sich (vor Ort) ein Bewusstsein für Inklusion entwickelt? Was bleibt nach den Special Olympics 2016 in Hannover, in Niedersachsen oder gar in Deutschland?
Im Zentrum des Akademie-Gesprächs in der Akademie des Sports in Hannover mit 55 Teilnehmenden standen genau diese Fragen. In einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Special Olympics Hannover 2016 – was bleibt?“ versuchte die Akademie, Antworten auf diese fragen zu erhalten.
An der Diskussion nahmen teil: Britta Steffen (Doppelolympiasiegerin und Sportbotschafterin von SOD), Holger Stolz (Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe Niedersachsen), Reinhard Rawe (Vorstandsvorsitzender LandesSportBund Niedersachsen), Karl Finke (Präsident Behinderten-Sportverband Niedersachsen), Sven Albrecht (Bundesgeschäftsführer Special Olympics Deutschland) sowie Laura Hardy und Herbert Krüger („Gesichter der Spiele“ Special Olympics Hannover 2016).
Schwerpunkte der Veranstaltung im Überblick:
- Alle relevanten Verbände im organisierten Sport müssen noch enger zusammenarbeiten und Lösungen entwickeln, auch mit den Einrichtungen der Behindertenhilfe.
- Menschen mit Behinderung müssen einen besseren Zugang zu Sportangeboten in Sportvereinen erhalten.
- Angebote der Sportvereine müssen sich wiederum mehr an Menschen mit Behinderung richten.
- Es ist eine generelle Änderung der Haltung notwendig, um ein inklusives Sportangebot zu schaffen.
- Menschen mit Behinderungen – egal welche – haben viele Kompetenzen. Es kann viel von ihnen gelernt werden.
Der Gedanke der Inklusion wurde durch den kulturellen Beitrag der „Wagabunten“ der Rotenburger Werke aufgegriffen. Sie sind ein Inklusionstheater und eine Kooperation der Rotenburger Werke e. V. mit der Hochschule für Künste im Sozialen (HKS) Ottersberg.
Das Akademie-Gespräch wurde moderiert von Hermann Grams (beraten, begleiten, bewegen).
Diese Veranstaltung wurde gefördert durch die Niedersächsische Lotto-Sport-Stiftung.